Ein 60-Jähriger mit aufrechtem Waffenverbot hat am Samstagnachmittag in Wien-Penzing das Feuer auf die Beamten eröffnet und ist anschließend von diesen erschossen worden. Fotos zeigen das Ausmaß des Amoks.
Ein 60-Jähriger hat am Samstagnachmittag in Wien-Penzing bei einem Polizeieinsatz das Feuer auf die Beamten eröffnet und ist anschließend von diesen tödlich getroffen worden (oe24 berichtete). Der Mann hatte ein aufrechtes Waffenverbot, teilte die Polizei am Abend mit. Dennoch soll er zunächst einen Nachbarn verbal und vermutlich mit der Schusswaffe bedroht haben. Auf die dann alarmierten Polizisten gab er zahlreiche Schüsse ab, diese blieben unverletzt. Der 60-Jährige starb an Ort und Stelle.
Nach bisherigem Stand der Informationen, dürfte der 60-Jähriger lautstark schreiend und offenbar mit der Waffe in der Hand an die Tür des Nachbarn in einem Wohnhaus an der Ecke Schanzstraße / Miniciostraße in Penzing geklopft haben, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst. Der Nachbar öffnete nicht und wählte stattdessen den Notruf, der 60-Jährige ging indes zurück in seine Wohnung. Laut den Angaben der Nachbarn kam es auch schon in der Vergangenheit zu Problemen und Bedrohungen.
Der 60-Jährige verschanzte sich in seiner Wohnung, verbarrikadierte von innen die Eingangstüre und ignorierte sämtliche Aufforderungen der Polizisten, die Wohnung freiwillig zu verlassen. Stattdessen drohte er, auf alle Personen die seine Wohnung betreten wollen zu schießen. Beim Versuch durch die Einsatzkräfte der WEGA in die Wohnung zu gelangen, gab der Mann plötzlich zahlreiche Schüsse aus dem Wohnungsinneren in Richtung der Polizisten bzw. des Stiegenhauses ab.
Mann bei Schusswechsel getroffen
Letztendlich erfolgte der Zugriff durch Beamte des Einsatzkommandos Cobra. Sie positionierten sich unmittelbar vor der Wohnung hinter einem ballistischen Schutzschild und führten eine gezielte Sprengung der verbarrikadierten Eingangstüre durch. Der 60-Jährige schoss daraufhin dutzende Male in Richtung der Polizisten bzw. des Schutzschildes. Die Einsatzfotos zeigen, dass der Mann mindestens 30 Mal abgedrückt haben muss.
Es kam zu einem Schusswechsel, wobei der 60-Jährige von einem Cobra-Beamten angeschossen wurde. Die Polizisten sicherten die Schusswaffe, die der Mann nach wie vor in der Hand hielt und begannen unverzüglich mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen. Anwesende Einsatzkräfte der WEGA-Medic und in weiterer Folge der Wiener Berufsrettung, übernahmen die notfallmedizinische Versorgung des Verletzten. Die Maßnahmen verliefen jedoch erfolglos. Er verstarb noch vor Ort. Die Anzeichen sprechen für Suicide by Cop - also eine gezielte Provokation mit Todesfolge.