Der Angeklagte (26) war mit dem nicht zugelassenen Boliden gegen die Mauer eines Hostels geprallt. Dabei wurde ein Passant (47) getötet.
Zwölf Monate kassierte der heute 26-jährige Angeklagte am Wiener Straflandesgericht wegen grob fahrlässiger Tötung, davon muss er nur vier Monate tatsächlich in den Knast gehen, den Rest der Zeit muss er möglicherweise eine Fußfessel tragen. Der Unfallfahrer akzeptierte das Urteil, es ist somit rechtskräftig.
Verhandelt wurde der Todescrash vom 27. Dezember 2022 am Lerchenfelder Gürtel in Wien. An dem Abend sei er bei Freunden gewesen und hätte drei bis vier Bier getrunken, erklärte der geständige Angeklagte vor Gericht. Danach habe er beschlossen mit dem noch nicht zugelassenen BMW seines Kumpels mit einem weiteren Freund eine Probefahrt durch die Stadt zu machen.
Überholte anderes Auto
Er selbst habe kaum Alkohol getrunken und sich als fahrtüchtig eingeschätzt. Kurz nach Mitternacht fuhren die Männer den Gürtel entlang. Der 26-Jährige, der kaum Erfahrung mit PS-starken Pkws mit Heckantrieb hatte, überholte ohne sichtlichen Grund mit mindestens 65 km/h ein Auto vor ihm.
Beim Zurücklenken auf die Fahrspur, scherte das Auto aus und kam ins Schleudern. "Ich habe versucht gegenzulenken", so der 26-Jährige. Der Bolide geriet auf den Gehsteig, crashte in einen Lichtmast und danach gegen die Mauer eines Vorhofes. Dabei wurde ein Ägypter vom Auto erfasst und getötet. Der 47-Jährige starb noch vor Ort.
Dass ein Mensch überfahren wurde, hätte der Angeklagte zunächst nicht bemerkt. Erst als er den Verletzten sah, alarmierte er umgehend die Einsatzkräfte. Ein Alkoholtest ergab bei dem Fahrer einen Wert von knapp über 0,5 Promille.
Laut seinem Verteidiger Robert Lattermann habe der Unfall seinen Mandanten derart belastet, dass er eine Psychotherapie machen muss. Er plädierte auf fahrlässige Tötung.