Keine Spur von Täter
Angst vor Killer schweißt Obdachlose zusammen
27.08.2023
Vom Täter, der aus purer Lust am Töten zuschlägt, fehlt jede Spur.
Wien. Groß ist der Andrang beim Tageszentrum Obdach Josi bei der U-Bahn-Station Josefstädter Straße – ein Tageszentrum für Nicht-Sesshafte, das aufgrund der schrecklichen und weiter ungeklärter Ereignisse jetzt auch im Sommer nachts Schlafplätze und Schutzräume anbietet. Die Stimmung ist, wiewohl schon am Vormittag alkoholgeschwängert, neuerdings gedrückt, seit ein unbekannter Serien -Täter im Freien schlafende Obdachlose ins Visier nimmt, sie weder beraubt noch in eine Rauferei verwickelt – der Angreifer sticht wohl aus puren Lust am Töten zu.
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Das bisher letzte Opfer erlag im Spital seinen Verletzungen – der 55-Jährige wurde in der Nacht auf den 9. August gegen 2 Uhr in der Früh am Straßenrand des Hernalser Gürtels sitzend mit mehreren Einstichen aufgefunden. Der Angreifer hatte ihm gezielt das Messer in die Halsschlagader gerammt.Das erste Opfer war ein gebürtiger, am ganzen Körper tätowierter Ungar (56), der am 12. Juli tot auf einer Parkbank am Handelskai entdeckt wurde – er war oft im Josi, viele kannten ihn, sogar ein Partezettel für den Mann hängt in der Einrichtung an der Wand.
Zwei Tote – drittes Opfer überlebte Attacke
Henry im abgetragenen FC-Barcelona-T-Shirt, Sonnenbrille und Baseballmütze, eine Umhängetasche geschultert, ist überzeugt, dass es mehrere Täter sind, die Jagd auf Obdachlose machen – ein drittes Opfer, eine Frau, überlebte die Attacke in der Venediger Au: „Viele wissen gar nicht, wo sie hin sollen und verstecken sich in der Nacht.“ Sein Kumpel Henry meint: „Die unterschwellige Angst schweißt zusammen. Man sucht jetzt in Gruppen Schlafplätze. Ich hoffe, der irre Killer wird bald gefasst.“