Prozess

Ans Auto gepinkelt: Taxler stach Hundebesitzer nieder

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Im Zuge eines Streits zog der Taxifahrer ein Klappmesser und stach es dem Hundehalter in den Rücken. 

Der Wiener Taxifahrer wurde am Landesgericht zu drei Jahren Haft, davon ein Jahr unbedingt, verurteilt worden. Er hatte im Zuge eines Streites mit einem Hundebesitzer diesen mit einem Klappmesser in den Rücken gestochen.

Ausgangspunkt war, dass der Taxler überzeugt war, dass der Hund gegen eine Stoßstange seines Fahrzeuges gepinkelt hatte. Der Schuldspruch wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung ist nicht rechtskräftig. Der 47-Jährige meldete dagegen Rechtsmittel an.

Der Vorfall spielte sich am 23. Jänner ab. Ein 37 Jahre alter Familienvater ging mit seinem Hund und seiner Tochter spazieren, als das Tier zwischen geparkten Autos sein Geschäft erledigte. Der in seinem Dienstfahrzeug sitzende Taxler glaubte zu sehen, dass dabei die Stoßstange seines Wagens in Mitleidenschaft gezogen wurde. Er rief dem Hundebesitzer eine Beleidigung ("Du Hurensohn!") zu, woraufhin der Mann zurückrief.

"Da ist er gleich aus dem Auto gesprungen und ich hab schon 'Klack' gehört", schilderte der 37-Jährige einem Schöffensenat unter dem Vorsitz von Martina Krainz. Mit aufgeklappter Klinge habe ihm der Mann das Messer in den Kopf bzw. Hals stechen wollen, was der Angegriffene mit einem geblockten linken Unterarm verhindern konnte. Da habe der Taxler das Messer schnell in die andere Hand genommen und ihm seitwärts in den Rücken gestochen, erklärte der Zeuge.

Die Klinge drang in einer Tiefe von sieben Zentimetern in den Körper des Opfers ein und verfehlte die Milz um Haaresbreite. Der Verletzte bemerkte erst zu Hause, nachdem er sich vom Tatort entfernt hatte, dass ihn ein Messerstich erwischt hatte. Er rief die Rettung und ließ sich in einem Spital versorgen.

Taxler sagt, er habe das Messer nur zeigen wollen

Der Angeklagte verantwortete sich mit Notwehr: "Frau Rat, ich bin nicht schuldig." Der andere Mann sei "so aggressiv, wütend" gewesen: "Er hat gesagt, er macht mich fertig." Er habe befürchtet, der Hundebesitzer würde sein Auto beschädigen, daher sei er ausgestiegen und habe einen Faustschlag kassiert, behauptete der 47-Jährige. Er habe dem Kontrahenten das Messer "nur zeigen" wollen: "Ich wollte, dass er weggeht." Im Zuge der Rangelei müsse er den Mann wohl getroffen haben.

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