Die Polizei warnte am Mittwoch vor islamistisch motivierter Anschlagsgefahr.
Wien. Kirchen in Wien seien im Visier von Terroristen, warnte die Wiener Polizei am Mittwochmorgen: „Aktuell werden Sie im Stadtgebiet vermehrt Polizeikräfte mit Sonderausrüstung wahrnehmen“, twitterten die Social-Media-Cops. Und fügten hinzu: „Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) erlangte Hinweise, dass ein islamistisch motivierter Anschlag in Wien geplant ist.“
Die Warnung vor einer Anschlagsgefahr gegen religiöse Einrichtungen in Wien blieb vorerst weiterhin aufrecht. "Die Dauer können wir nicht abschätzen", sagte Polizeisprecher Markus Dittrich am späten Nachmittag zur APA.
Alarm-Fahndung. Ob am Stephansplatz oder vor der TU Wien, überall waren im Laufe des Tages Einsatzkräfte der Polizei zu sehen. Cobra, WEGA, teils mit gezückten Waffen. Dompfarrer Toni Faber zu ÖSTERREICH: „Ich danke der Polizei, die für Sicherheit sorgt.“ Der Steffl blieb frei zugänglich. Alle Gebetshäuser, nicht nur christliche, seien betroffen, konkretisierte die Polizei am Nachmittag.
Anschlagspläne gegen syrische Christen?
Terror. Nicht bestätigt wurden Gerüchte, wonach sich die Anschlagspläne gegen Christen aus dem Nahen Osten richten könnten. Eingegrenzt wurde nur das Einsatzgebiet: Wien. Wie lange der Einsatz dauern würde, war am Abend offen. Gerüchteweise wurde nach einem SUV mit ausländischem Kennzeichen und vier Insassen gefahndet, von denen einer eine Schussverletzung habe.
Nicht informiert. Nicht jeder Gottesmann war rechtzeitig informiert. ÖSTERREICH traf einen Priester in der wichtigsten koptischen Kirche in der Quadenstraße (22.), der kurz vor Mittag erstmals von der Warnung hörte. In der Kirche fand ein Gottesdienst statt. Auch sein Bischof Gabriel von der koptisch-orthodoxen Kirche wurde erst zu Mittag von der Gefahr infomiert. Für Warnungen sei allein das DSN zuständig, so Polizeisprecher Dittrich.
(bra, kor, mko)