Wien | Angriff auf Rabbiner

Bedrohte ihn mit Messer

Antisemitischer Angriff in Wien: Frau attackiert Rabbiner

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Die Angreiferin bedrohte den Geistlichen mit einem Messer und riss ihm die Kippa vom Kopf.

Wien. Am Nachmittag, um etwa 16 Uhr, kam es zu einer antisemitischen Attacke auf einen Rabbiner im 3. Bezirk, wie die Polizei und das Innenministerium gegenüber oe24 bestätigen. Eine Angreiferin bedrohte den Mann mit einem Messer und riss ihm die Kippa vom Kopf.

Die Frau soll dabei antisemitische Parolen geschrien haben und flüchtete nach ihrer Attacke. Der Rabbiner gab bei seiner Befragung an, dass die Passanten ihm nicht geholfen und weggeschaut hätten.

Eine Information aus Polizei-Kreisen, wonach die Frau dem Geistlichen einen Fußtritt gegeben haben soll, kann die Polizei nicht bestätigen. Die Herkunft der Frau ist noch unbekannt.

Laut Polizei wurde dabei niemand verletzt. Es wurde eine Anzeige erstattet.

Kurz:  "Ich verurteile den antisemitischen Angriff auf das Allerschärfste"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) reagierte umgehend. "Ich verurteile den heutigen antisemitischen Angriff auf einen Rabbi in Wien auf das Allerschärfste. Wir müssen den Antisemitismus mit aller Entschiedenheit bekämpfen und alles dafür tun, um jüdisches Leben hier in Österreich in Sicherheit zu ermöglichen. Denn Europa ohne Juden ist nicht mehr Europa", teilte er schriftlich mit.

Nehammer: "Keine Toleranz bei Antisemitismus"

Auch der Innenminister reagierte auf den Vorfall: "Dieser Angriff ist eine Attacke auf das jüdische Leben in Wien. Neben dem bereits angeordneten verstärkten Schutz der Synagogen werden alle Maßnahmen getroffen um diesen offensichtlich antisemitisch motivierten Angriff rasch aufzuklären. Es gibt keine Toleranz bei Antisemitismus- egal ob dieser politisch oder religiös motiviert ist ", so Karl Nehammer.

IKG-Präsident Deutsch: "Verstörender Vorfall"

Der Präsident der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Oskar Deutsch, hat den Angriff auf einen Rabbiner im Bezirk Landstraße am Donnerstagabend als "verstörenden Vorfall" bezeichnet, der viele Menschen verunsichert habe. "Doch die jüdische Gemeinde wird sich nicht einschüchtern lassen", betonte er auf Twitter. Der angegriffene Rabbiner, der glücklicherweise unverletzt geblieben sei, werde in vollem Ausmaß durch die IKG unterstützt.
 
IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele erklärte, dass sich der tätliche Angriff an einer Straßenbahnstation am Rennweg gegen 16.00 Uhr ereignet habe. Zeugen sollten sich bei der Wiener Polizei melden. Die Antisemitismus-Meldestelle der IKG teilte mit, dass die Frau "Schlachtet alle Juden" gerufen, dem Rabbi Hut und Kippa vom Kopf gerissen und einen Tritt versetzt habe. Verfassungsschutz und Polizei würden nach ihr fahnden.
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