Ein Anwalt, gegen den wegen Erbschleicherei ermittelt wird, soll zwei Mordaufträge gegeben haben.
Es sind ungeheure Vorwürfe, die gegen Dr. Georg U. erhoben werden. Dem Wiener Juristen wird seit vergangenem Jahr der Prozess gemacht. Er soll sich mit zwei gefälschten Testamenten um 3,7 Millionen Euro aus dem Erbe eines früheren Botschafters sowie um eine Immobilie in Form eines Zinshauses (das einem plötzlich an Fischvergiftung verstorbenen 58-Jährigen gehörte) bereichert haben. Der Prozess wurde auf Juni vertagt.
Exhumierungen
Doch jetzt der Knalleffekt: Der von Star-Anwalt Rudi Mayer vertreten Jurist wird verdächtigt, einen Killer beauftragt zu haben, um für ihn unbequeme Personen aus dem Weg zu räumen. Konkret soll er einem Bekannten den Auftrag erteilt haben, die für sein Verfahren zuständige Staatsanwältin sowie einen Belastungszeugen umzubringen. Doch der gedungene Killer, ein Automechaniker mit bulgarischen Wurzeln, ging zur Polizei und packte aus. Demnach sollte er einen Belastungszeugen mit dem Auto überfahren und seine Tochter entführen lassen.
Außerdem soll der Rechtsanwalt auch den Auftrag erteilt haben, seine zuständige Staatsanwältin umzubringen. Die Anklägerin hatte mehrmals angedeutet, möglicherweise eines der Todesopfer, das von Georg U. beerbt wurde, exhumieren zu lassen, um ein mögliches Verbrechen aufzudecken.
Revanche-Foul?
Der Beschuldigte, der am Mittwoch von der WEGA überraschend aus seiner Wohnung „abgeholt“ wurde, bestreitet alle Vorwürfe. Sein Anwalt Mayer betont, dass sein Mandant, über den die U-Haft beantragt wurde, zu unrecht belastet wird. Das Ganze sei nur ein „Revanche-Foul“ des Bulgaren, mit dem er in Streit geraten war. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. (kor)