18-Jähriger tot
Auch zweiter Wiener U-Bahn-Surfer im Spital gestorben
07.11.2024Auch der zweite U-Bahn-Surfer, der vergangene Woche am Dach eines aus Hütteldorf kommenden U4-Zuges mitgefahren und gegen eine Fußgängerüberführung geprallt war, ist nun im Spital an seinen Verletzungen gestorben.
Wien. Nach dem fürchterlichen Unfall beim "U-Bahn-Surfen" auf einer U4 bei Schönbrunn ist nun auch der 18-Jährige an seinen schweren Verletzungen im Spital gestorben. Laut Ärzten war der Kampf um das Leben der beiden von Anfang an nahezu aussichtslos gewesen - so schlimm waren die Kopfverletzungen. Die "Überlebenschancen im Hundertstel-Promille-Bereich“ erfüllten sich leider nicht.
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Der jetzt verstorbene 18-jährige Tscheche war letzten Dienstag zusammen mit drei weiteren Jugendlichen auf das Dach der U4-Garnitur geklettert. Das gefährliche Vorhaben, das die Gruppe filmte und live auf TikTok streamte, funktionierte anfänglich, doch bei der Einfahrt in die Station Schönbrunn nahm die Fahrt Richtung Innenstadt ein grauenhaftes Ende. Die beiden Opfer im Alter von 17 und 18 Jahren - der jüngere war ein in Tschechien wohnhafter Ukrainer - knallten mit ihren Köpfen gegen die Fußgängerüberführung. Beide sind mittlerweile an ihren Verletzungen gestorben.
Überlebender schildert Horror-Szenen
Ein dritter "Surfer" (16) kam mit leichten Blessuren davon, der vierte, der erst 13 ist und der zuletzt auf TikTok über seine Motive, dem lebensgefährlichen "Hobby" nachzugehen, wie leicht man auf die U-Bahn kraxeln kann und über den Horror-Unfall selbst auspackte, blieb unverletzt. Der 13-Jährige im Bekennervideo: "Der Fehler passierte, als meine zwei Freunde aufstanden, um zum hinteren Ausgang zu laufen, weil die Station sehr überfüllt war. Dabei übersahen sie die niedrige Fußgängerbrücke über den Gleisen und wurden beim Aufprall am Kopf getroffen." Viel zu spät riefen die Komplizen "run, run, run" oder "down, down, down" - wie man im Streaming-Video, das später viral ging, hören kann.
Der Teenager beschreibt weiter, wie er und der 16-Jährige in Panik ausbrachen, als klar wurde, wie schwer die Verletzungen der Freunde waren, die k.o. mit blutenden und blau angelaufenen Köpfen vor ihnen lagen. Der Jüngere habe hinuntergeschrien, dass jemand den Notstopp ziehen soll, damit die U-Bahn nicht wieder losfährt, doch niemand habe reagiert. "Am Ende musste ich selbst den Notstopp betätigen und den Fahrer alarmieren, der schließlich die Rettung rief", schildert der 13-Jährige.
Die Wiener Linien verwiesen darauf, dass solche Aktionen und Mutproben stets mit Lebensgefahr verbunden seien. "Wir appellieren eindringlich, solche leichtsinnigen und lebensgefährlichen Aktionen zu unterlassen. Kein TikTok-Video, keine Mutprobe oder Selfie der Welt ist es wert, auf eine U-Bahn oder Straßenbahn zu klettern und sein Leben zu riskieren", teilte eine Sprecherin mit. "Wer eine gefährliche Situation bemerkt, soll bitte unverzüglich die Notrufeinrichtungen in den Fahrzeugen oder auf dem Bahnsteig betätigen."