Auch Kanal überprüft

Vermisstes Baby in Spital - jedes Auto wird durchsucht!

21.11.2024

Die dramatischen Ereignisse im Hotspot-Bezirk Favoriten überschlagen sich: Wie es anfangs hieß, soll ein Baby aus der Säuglingsstation in der Klinik Wien Favoriten entführt worden sein. Es könnte aber auch ganz andere Hintergründe geben, die zum Verschwinden des 10 Tage alten Mädchens führten.

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© Viyana Manset Haber
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Wien. Schon der erste Verdacht der Polizei rund um das zunächst befürchtete Baby-Kidnapping im ehemaligen Kaiser-Franz-Josef-Spital im sogenannten Mutter-Kind-und OP-Zentrum konzentrierte sich auf das Umfeld der türkischen Familie. Das Baby, ein Mädchen, lag mutmaßlich auf der Neugeborenenstation. Von dort soll es Donnerstagmittag verschwunden sein. Unzählige Beamte sind aktuell im Einsatz und suchen nach dem nicht einmal zwei Wochen alten Kind, bei dem es sich um ein Frühchen handeln dürfte. 

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Derzeit wird der Vater des Säuglings intensiv befragt -  doch es gibt auch Hinweise, dass die Mutter an einer postnatalen Depression leiden könnte. Wie Insider gegenüber oe24 bestätigten, gibt es eine von Polizeihunden aufgenommene Spur, die zu einem Mistkübel am Spitalsgelände führt. Doch die Müllabfuhr hat ihn bereits geleert. Daraufhin wurde  das entsprechende MA48-Fahrzeug verzweifelt gesucht und schnell gefunden - das vermisste Baby war zum Glück nicht drin!  Weiterhin darf niemand unkontrolliert in die Klinik oder hinaus - jedes Auto, das hinausfährt wird kontrolliert, jede Tasche durchsucht. Auch eine Drohne ist im Einsatz. Und: Am späten Nachmittag kam sogar ein Einsatzfahrzeug von Wien Kanal vor Ort. Mitarbeiter breiteten einen Krankenhausplan des Kanalnetzes aus, sprachen mit Polizisten in Zivil darüber - die schlimmste aller Befürchtungen: Ist der Säugling tot und entsorgt worden?

© Viyana Manset Haber

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Nach Informationen von oe24 kontrolliert die Polizei weiter alle Ein- und Ausgänge der Klinik. Das ganze Gelände wird auf den Kopf gestellt. Die Nervosität auch unter den Fahndern ist groß.

Ursprünglich fiel einer Pflegerin auf, dass das Kind nicht mehr in dem Zimmer war. Die Spitalsangestellte verständigte die Mutter, die sich kurz aus dem Raum entfernt hatte. Dann wurde die Polizei alarmiert. Einen stichhaltigen Hinweis, dass das Kind vom Krankenhausgelände weg entführt wurde, gab es bisher nicht - kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.

Die Eltern werden von den Psychologen des Spitals betreut, Verwandte wurden indessen von der Polizei befragt. 

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Erst im August war es im selben Krankenhaus zu einem schwerwiegenden Vorfall samt Polizei-Großeinsatz gekommen: Ein 88-Jähriger richtete in einem Zimmer auf der Neurologie zuerst mit einer Pistole seine Frau hin und erschoss sich dann selbst. 

In einer schriftlichen Stellungnahme des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV) gegenüber ORF-"Wien heute" hieß es, dass es "keinen offenen Zugang" zur Station gebe. Die Türen seien versperrt: "Um Zugang zu erhalten, müssen Besucherinnen und Besucher bei einer Gegensprechanlage läuten. Nur wenn nachvollziehbar ist, dass man eine Zutrittsberechtigung hat, öffnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Türe", betonte demnach der WIGEV.

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