Nach Park-Schießerei

Banden-Krieg: Zwei "505"-Syrer festgenommen

26.07.2024

Zwei Mitglieder (19 und 34) der berüchtigten Bande "505" konnten im Zusammenhang mit einer Schießerei in einem Park in Wien-Brigittenau festgenommen werden. Ein Tschetschene (29) sitzt deswegen bereits seit geraumer Zeit in U-Haft.

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© Bandenkrieg im Sommer auf Telegram: Jetzt neue Kämpfe ausgebrochen?
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Wien. Wie oe24 berichtete, kam es Anfang Juli im Anton-Kummerer-Park im 20.Bezirk zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen jungen, rivalisierenden Männern aus dem arabischen Raum, nämlich Syrern, mit verfeindeten Tschetschenen. Jugendliche und junge Männer der beiden Volksgruppen bekämpfen sich in Wien bereits seit Monaten bis aufs Blut.

Ermittlungen wegen versuchten Mordes

Durch gemeinsame Ermittlungen des LKA Wien und BK konnten nun zwei Syrer (19 und 34) ausgeforscht und festgenommen werden. Beide Tatverdächtigen befinden sich gegenwärtig in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Die Ermittlungen werden wegen Raufhandel, Nötigung und versuchten Mordes gegenwärtig geführt, Die Fremdenpolizei wurde umgehend mit dem Fall befasst: Ein Verfahren zur Aberkennung des Schutzstatus der beiden Personen wurde bereits eingeleitet.

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Bande "505"

Die beiden Syrer sind Mitglieder der Gruppierung „505“. Dabei handelt es sich um eine Bande, oder besser gesagt: ein Netzwerk von zugewanderten Syrern, vor allem aus der Stadt Deir ez-Zor, die aus Gründen, die momentan nur gemutmaßt werden können – aber wohl mit kriminellen Aktivitäten wie etwa Drogenhandel zusammenhängen – ihr neues Territorium markieren und dabei anderen, alteingesessenen Gruppen ordentlich auf die Zehen steigen. 

Dabei scheinen sich die Neuankömmlinge mit Afghanen verbündet zu haben, die Hauptgegner sind Tschetschenen und (Austro-)Türken. Seit einem halben Jahr nun schon krachen die beiden Seiten immer wieder aufeinander, zuletzt immer heftiger: mit eben jener Massenprügelei und Schießerei im Anton-Kummerer-Park in der Brigittenau. Mitte Juli jagten und stellten bis zu 15 Jugendliche rund 40 Syrer und andere Araber bei der U-Bahn-Station Bahnhof Meidling. Dabei landeten vier Afghanen schwer verletzt im Spital.

Es ist unübersehbar ein regelrechter Bandenkrieg geworden – dass die jungen „Leute auf der Straße übereinander herfallen“, war auch für die Polizei bis dahin nicht alltäglich.

© APA/MAX SLOVENCIK

Derzeit sind die 505er um die 300 bis 400 junge Männer, die jedoch täglich neuen Zulauf finden. Dafür sorgt allein schon das Aufnahmeritual, das watscheneinfach (!) ist und vor allem bei den Jüngsten geradezu magnetisch wirkt. So berichtet ein Sozialarbeiter in der Stadtzeitschrift Falter, dass er drei Zehnjährige in der U-Bahn darüber sprechen gehört habe: „Wie kann ich bei der 505 dabei sein?“ Einer antwortete: „Du musst jemanden zusammenschlagen.“ Der Verdacht: Mit Messerangriffen steigert man sein Ansehen in der brutalen Clique. Die Prophezeiung: Trotz massiver Polizeipräsenz wird noch viel Blut fließen. 

Karner: "Werden Gewalttäter aus dem Verkehr ziehen"

„Die Kriminalisten konnten durch umfassende Ermittlungsmaßnahmen zwei Gewalttäter aus dem Verkehr ziehen. Die Ermittlungen werden mit Hochdruck fortgesetzt, um weitere Straftäter auszuforschen und festzusetzen“, so Innenminister Gerhard Karner.

© apa

Bereits Anfang März hat Innenminister Gerhard Karner die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität eingerichtet. Das Ziel ist klar: Gewalttäter aus dem Verkehr ziehen und Kinder schützen. Diese Maßnahmen werden daher mit aller Härte und Konsequenz fortgeführt“, beschreibt Gerhard Karner die Aufgaben der Einsatzgruppe Jugendkriminalität.

  

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