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Ermittlungen laufen

Bandenkrieg in Wien: Polizeidirektor will "härter durchgreifen"

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Im oe24.TV-Interview sprach Bundespolizeidirektor Michael Takacs darüber, wie die Polizei gegen die aktuelle Bandengewalt in Wien vorgehen wird. Der oberste Polizei-Chef ging auf den aktuellen Ermittlungsstand ein.

Eine offenbar seit Monaten schwelende Auseinandersetzung zwischen Tschetschenen auf der einen und Syrern bzw. Afghanen auf der anderen Seite, wurde nun auf die Straßen getragen. Am späten Freitagabend kam es vermutlich zum ersten Treffen der rivalisierenden Gruppen. Im Anton-Kummerer-Park fielen plötzlich Schüsse. Zwei junge Syrer wurden durch Schüsse, ein Tschetschene offenbar durch ein Messer leicht verletzt.

Am späten Samstagabend bzw. in der Nacht auf Sonntag kam es dann zum nächsten Einsatz im Bereich Klosterneuburger Straße, Anton-Kummerer-Park und Hannovermarkt, nachdem Zeugen Bewaffnete gesehen hatten und die Polizei alarmierten. Dabei wurden bei Personenkontrollen zwei Messer und ein Pfefferspray sichergestellt, es kam allerdings zu keinen Straftaten.

Am Sonntag hatten sich die zwei rivalisierenden Männergruppen bereits zum dritten Mal zu einer tätlichen Auseinandersetzung verabredet. Vier Personen wurden schwer verletzt. Drei Männer erlitten Stichverletzungen und ein Mann eine Kopfverletzung durch stumpfe Gewalteinwirkung, sagte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Eine Großfahndung nach den Tätern läuft.

Takacs: "Interventionszeit der Polizei unter 30 Sekunden"

Im oe24.TV-Interview sprach Bundespolizeidirektor Michael Takacs darüber, wie die Polizei gegen die aktuelle Bandengewalt in Wien vorgehen wird. Der oberste Polizei-Chef ging auf den aktuellen Ermittlungsstand ein.

Bundespolizeidirektor Takacs sagt: "Das letzte Wochenende war sehr anspruchsvoll für die Exekutive. Es hat am Freitag angefangen. Dann hätte es am Samstag fortgesetzt werden sollen. Da war aber die Exekutive schneller und wir konnten da Schlimmstes verhindern. Und dann ist es eben am Sonntag im 12. Bezirk noch einmal zu so einem Eskalationsakt gekommen." 

Takacs weiter: "Die Interventionszeit der Polizei, die war teilweise unter 30 Sekunden. Da war der erste Streifenwagen am Einsatzort und das ist gewaltig und das muss man auch einmal sagen und auch den Polizistinnen und Polizisten danken, dass sie mit einem so hohen Engagement auch in gefährliche Einsätze hineingehen und nicht zögern und sofort zufahren und alles versuchen, an Schlimmem zu verhindern."

Polizeidirektor will "härter durchgreifen" 

Die Gewaltspirale habe sich nach oben geschraubt, so Takacs. "Das haben wir in der Statistik gesehen. Wir setzen entsprechend dagegen – mit: Mehr Polizeipräsenz, mehr Ermittlunsansätze, aber auch mit härterem Durchgreifen", sagt der Polizeidirektor.

Was die Polizei der Bandengewalt entgegensetze? Takacs erklärt: "Verstärkte Streifenbereiche an den Hotspots. Wir haben mehr Polizisten im Einsatz. Wir arbeiten noch intensiver zusammen mit den verschiedenen Organisationen, Bundeskriminalamt, Landeskriminalamt, als auch mit den jeweiligen Stadtpolizeikommanden."

Aktueller Ermittlungsstand 

Laut derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass sich verschiedene Freundeskreise, Gruppierungen einfach nicht verstehen und hier versuchen, sich gegenseitig unter Druck zu setzen. Das habe – laut derzeitigem Ermittlungsstand – nichts mit organisierter Kriminalität zu tun, so Takacs.

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