Ein Räuber, der sich (tatsächlich beeinträchtigt oder eine Gehbehinderung vortäuschend) auf Krücken auf fortbewegte, überfiel am späten Donnerstagvormittag mit einer Komplizin in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus eine Frau am Bankomaten.
Wien. Das Angreifer-Duo hatte die 23-Jährige offenbar beim Abheben von Geld bei einem Bankomat in der Sechshauser Straße beobachtet. Der durchaus vorhersehbare Ausgang: Während die Komplizin mit der Geldbörse des Opfers und einem dreistelligen Betrag flüchten konnte, wurde der 71-Jährige Krücken-Manngefasst, wie Polizeisprecherin Julia Schick berichtete.
Das Duo schlug gegen 11.30 Uhr zu. Die beiden Räuber warteten, bis die junge Frau den abgehobenen Betrag in die Geldbörse stecken wollte. Die Frau bedrohte das Opfer mit einem Küchenmesser und forderte das Geld. Dann versuchte die Täterin, der 23-Jährigen die Börse zu entreißen. Eine Passantin beobachtete den Überfall und versuchte, dem Opfer zu helfen. Dabei wurde die Zeugin an einem Finger der rechten Hand mit dem Messer verletzt. Die Berufsrettung versorgte sie später und brachte sie in ein Spital.
Die Ganoven flüchteten. Doch während die deutlich jüngere Komplizin zunächst entkommen konnte, wurde ihr 71-jähriger Kompagnon nicht zuletzt dank der Krücken bald entdeckt und festgenommen. Zu auffällig war dieses Merkmal. Der polnische Staatsbürger wurde festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts des schweren Raubes auf freiem Fuß angezeigt. Von seiner Komplizin - die Frau wurde auf Mitte 30 geschätzt - fehlt jede Spur.