FPÖ-Vorschlag
Berittene Polizei: Tierschützer empört
09.01.2018Der Verein gegen Tierfabriken macht mobil gegen den Vorschlag der FPÖ.
Mit der Übernahme des Innenministeriums durch die FPÖ hat die Diskussion um die berittene Polizei in Wien neuen Schwung erhalten. "Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) wird das Projekt wohlwollend prüfen lassen", bestätigte der Sprecher des Ministers, Christoph Pölzl Anfang Jänner.
"Das ist ja eine langjährige Forderung der FPÖ", sagte Pölzl. Kickl wolle nun "sachlich objektiv nach budget- und einsatztaktischen Kriterien" evaluieren lassen, ob und inwiefern die berittene Polizei für Wien Sinn macht. Danach soll entschieden werden, wie es weitergeht. Klar sei, so Pölzl, dass das Thema jedenfalls mit dem Wiener Landespolizeipräsidenten Gerhard Pürstl besprochen werden muss.
Tierschützer empört
Die Tierschützer des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) zeigten sich über den Vorschlag einer berittenen Polizei empört. "Was hat die FPÖ da nur geritten?", fragt man sich auf der Homepage. "Was klingt wie ein schlechter Scherz, ist tatsächlich ein Vorschlag, der gerade in Wien diskutiert wird." Es sei unverständlich, dass die Idee "ausgerechnet von der selbsternannten 'Tierschutzpartei' FPÖ" gemacht wurde. "Plötzlich scheint das Wohl der Tiere nicht mehr so wichtig für die PolitikerInnen zu sein", kritisiert der VGT.
Die Idee sei wahnwitzig und koste ein Vermögen. Die Anschaffung und Haltung der Tiere, Ausbildung der Pferde und Polizisten sowie die Reinigungskosten für die "Hinterlassenschaften der Pferde" werden hierbei als Kostenpunkte aufgezählt. "Eine berittene Polizei bietet keinen nennenswerten Sicherheitsvorteil, im Gegenteil gibt es zahlreiche schaurige Geschichten über Unfälle mit Polizeipferden", so der VGT.
Die Idee sei wahnwitzig und koste ein Vermögen. Die Anschaffung und Haltung der Tiere, Ausbildung der Pferde und Polizisten sowie die Reinigungskosten für die "Hinterlassenschaften der Pferde" werden hierbei als Kostenpunkte aufgezählt. "Eine berittene Polizei bietet keinen nennenswerten Sicherheitsvorteil, im Gegenteil gibt es zahlreiche schaurige Geschichten über Unfälle mit Polizeipferden", so der VGT.
Unfälle mit Pferden
Bei einer Demonstration in Hamburg habe etwa der Huf eines Pferdes einen Demonstranten so getroffen, dass sich dessen Sonnenbrille unterhalb seines Augapfels ins Gesicht bohrte. Außerdem sei eine Beamtin in Deutschland von einem Polizeipferd, das durch das Bellen eines Hundes erschrocken davongaloppierte, schwer verletzt.
Doch auch die Pferde selbst wurden schon Opfer von Unfällen: Laut VGT soll sich ein Pferd in den USA vor einem vorbeifahrenden Betonmischer so sehr erschrocken haben, dass es auf die Fahrbahn flüchtete und von einem Auto tödlich verletzt wurde. Pferde hätten im Straßenverkehr nichts verloren, betonen die Tierschützer.
"Die Tiere können immer außer Kontrolle geraten und sich selbst oder Menschen dabei verletzen."
Doch auch die Pferde selbst wurden schon Opfer von Unfällen: Laut VGT soll sich ein Pferd in den USA vor einem vorbeifahrenden Betonmischer so sehr erschrocken haben, dass es auf die Fahrbahn flüchtete und von einem Auto tödlich verletzt wurde. Pferde hätten im Straßenverkehr nichts verloren, betonen die Tierschützer.
"Die Tiere können immer außer Kontrolle geraten und sich selbst oder Menschen dabei verletzen."
Ausbildung nicht artgerecht
Der VGT kritisiert außerdem, dass eine Ausbildung zum Polizeipferd "keineswegs artgerecht für das Tier" sei. "Eine berittene Polizei wäre ein Rückschritt für Wien und ein Armutszeugnis für die Tierschutzpolitik der neuen Regierung. Pferde raus aus der Stadt!", fordert der Verein.