Vier Verletzte
Blutbad unter Tschetschenen in Wien
16.10.2014Eine blutige Familienschlacht unter Tschetschenen endete mit vier Schwerverletzten.
Gewaltexzess auch am Mittwochnachmittag in Wien-Floridsdorf: Neun Mitglieder zweier verfeindeter tschetschenischer Familien treffen sich – und richten ein Blutband an.
Streit um Foto einer Frau
Es ist 17 Uhr, als der Clan in drei schweren Limousinen – darunter ein silbergrauer Mercedes und ein dunkler Audi – auf eine Wiese an der Kreuzung Petritschgasse/ Thayagasse fährt.
Die Männer hatten sich verabredet, weil eine Frau aus einer der involvierten Familien beleidigt worden war. Angeblich war ein Foto der Frau von der anderen Familie herumgezeigt worden, was als Verletzung der Ehre interpretiert wurde.
Nach einem Wortwechsel eskaliert die Streiterei: Es kommt es zu einer wilden Schießerei. Einer der Männer zieht eine Pistole und feuert mehrere Schüsse ab. Mehrere Männer werden getroffen, brechen blutüberströmt zusammen. Es kommt zu einem Handgemenge um die Waffe. Einer der Männer entreißt dem Schützen die Pistole und schießt einen Kontrahenten mehrfach an. Danach wird der Schütze selbst von mehreren Angreifen attackiert und erleidet dabei Stichverletzungen und Knochenbrüche im Gesicht und am Körper.
Täter flüchten – sie
kommen aber nicht weit
Die alarmierte Polizei nimmt vor Ort fünf Tschetschenen fest, darunter drei unverletzte Familienmitglieder. Drei Schützen flüchten in einem Auto, kommen aber nicht sehr weit. In der Eipeldauer Straße werden sie gestellt und ebenfalls festgenommen. Zwei sind schwer verletzt. Dem Unverletzten gelingt es, die Schusswaffe vor der Festnahme an einen Sympathisanten weiterzugeben - nach diesem Mann wird derzeit gefahndet.
Einem weiteren Mann gelingt zu Fuß die Flucht. Nach ihm wird derzeit gefahndet.
Tschetschenen schweigen
Bei ersten Einvernahmen zeigten sich die Männer nicht sehr gesprächig. Fest steht aber, dass die wüste Schießerei von Anfang an in Kauf genommen wurde: Die Tschetschenen führten etliche Waffen mit sich. Die vier verletzten, in verschiedenen Spitälern liegenden Männer werden von WEGA-Beamten überwacht. Die vier unverletzten Männer sind in Haft.
Bekannt
Der Schauplatz der Fehde in Floridsdorf soll angeblich für Gewalteskalationen bekannt sein.