Nach Schein-Entzug

Chef von Suff-Fiaker auf A22: "Es war sein erster Arbeitstag"

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Seinen Job ist der Fiaker-Fahrer wieder los. 

Äußerst skurrile Szenen haben sich gestern in Wien abgespielt. Gegen 11 Uhr war ein Fiaker-Fahrer mit 1,7 Promille auf der Stadtautobahn unterwegs. Zwei Polizeistreifen mussten den Kutscher vor den Augen zahlreicher schaulustiger Autofahrer samt Gefährt von der A22 eskortieren.

Chef von Suff-Fiaker auf A22:
© zVg./Bearbeitung Bruce Witek
× Chef von Suff-Fiaker auf A22:

Nur drei Stunden später wurde der gleiche Mann, ein 64-jähriger Ungar, erneut von der Polizei aufgehalten. Das Schlimme: Er war zu der Zeit sogar noch betrunkener. Dieses Mal hatte er 1,8 Promille intus und lenkte ein Oldtimer-Elektroauto, welches normalerweise Touristen in der Stadt herumfährt, am Heldenplatz.  

Video zum Thema: Fiaker fährt auf der Tangente

oe24 konnte mit dem Chef des Suff-Kutschers sprechen. Dieser hatte seinem ehemaligen Mitarbeiter eigentlich nur eine letzte Chance gegeben. "Es war sein erster Arbeitstag, nachdem ihm der Fiaker-Schein für drei Jahre entzogen wurde", erklärt der Vorgesetzte. "Wir dachten, das sei ihm eine Lehre gewesen." Denn auch damals wurde ihm der Schein als Kutscher, und das nicht zum ersten Mal, entzogen, weil er zu viel Alkohol intus hatte. Erst vor zwei Wochen hätte er das Papier wieder zurückbekommen. Laut seinem Chef versprach der Ungar, geläutert zu sein. 

Auf Fahrt zum Stephansplatz auf Autobahn geraten

Dies war aber nicht der Fall: Nur eine Stunde, nachdem er mit dem Pferdegespann gegen 10 Uhr aus den Stallungen losgefahren war, wurde er betrunken auf der Autobahn gesichtet. "Es ist unglaublich, aber wahr. In der Früh wirkte er total nüchtern", schildert der Chef weiter.

Eigentlich hätte der 64-Jährige zu seinem Stellplatz am Stephansdom fahren sollen, doch irgendwie gelangte er über den Handelskai auf die Autobahn. "Die Polizei hat mich angerufen und ich musste ihn nach der Wahnsinnsfahrt schließlich im Bereich der Alten Donau abholen", erzählt der Geschäftsmann weiter.

"Ich kündigte ihm sofort und brachte ihn zur U-Bahn. Natürlich hoffte ich, dass er heimfährt. Dass er dann noch mal in ein Gefährt steigen wird, war für mich unvorstellbar." Dass seine Pferde auch auf der Autobahn so brav waren, wundert ihn nicht. "Unsere Pferde sind ja zum Glück Straßenverkehr gewohnt. Ich bin jedenfalls froh, dass nichts passiert ist."

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