Durch einen DNA-Treffer wurde nach neun Jahren ein Juwelierraub geklärt.
Wien. Über die Juwelen-Räuber, die als Frauen kamen, sprach im Dezember 2011 die ganze Stadt. In der Wallensteinstraße in Wien-Brigittenau hatte ein Duo einen Juwelier mit Reizgas und einem Hammer überfallen und einen Angestellten (32) verletzt. Den beiden gelang damals die Flucht. Schon bald war klar: Bei den Tätern handelte es sich um maskierte Männer, die mit Perücken, Damenmantel, Schals und Handtasche ausstaffiert waren. Allerdings trugen sie Dreitage-Bärte und einer hatte auffallende Geheimratsecken. Die Geschichte von den „Conchita-Wurst-Räubern“ machte die Runde.
Fast neun Jahre lag der Fall ungelöst bei den Akten. Doch jetzt konnte der spektakuläre Coup doch noch aufgeklärt werden. Wie schon häufiger half die Weiterentwicklung der Kriminaltechnik, überführte der genetische Fingerabdruck einen der Täter. Ein DNA-Abgleich in England hatte zu einem Treffer in der Datenbank in Wien geführt. Das Bundeskriminalamt sicherte mehrere Fotos des Verdächtigen, ein europäischer Haftbefehl wurde erwirkt. Schließlich konnten deutsche Ermittler den Gesuchten fassen.
Komplize sitzt bereits hinter Gittern
Der Rumäne (30) legte ein umfassendes Geständnis ab, verriet auch seinen Komplizen von damals, einen 31-jährigen Landsmann. Zur Überraschung saß dieser bereits hinter Schloss und Riegel. 2014 hatte er an einem weiteren Juwelierraub in Wien teilgenommen, war im Anschluss zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die restliche Haftstrafe verbüßt er in einem rumänischen Gefängnis.
Wann und wo dem jetzt gefassten Juwelierräuber der Prozess gemacht wird, ist noch offen. Es erwartet ihn in jedem Fall eine lange Haftstrafe.