Bei einer Pensionierungsfeier soll im KH Hietzing Corona ignoriert worden sein.
Hietzing. Dass Mitarbeiterinnen des Krankenhauses Hietzing auf Facebook Fotos von der Feier der Pensionierung einer Reinigungskraft gepostet haben, hatte weitreichende Folgen. Denn 14 Mitarbeiterinnen wurden auf Basis der Fotos vom rauschenden Fest, das Ende Februar stattgefunden hat, vom Wiener Gesundheitsverbund fristlos gekündigt.
Zwei haben eine einvernehmliche Lösung akzeptiert, das restliche Dutzend klagt jetzt auf Wiedereinstellung – wobei gestern der erste Prozess stattfand.
Stadt findet Rauswürfe "unumstößlich"
Null Toleranz. Der Rechtsvertreter der Stadt setzte dabei von Haus aus auf Härte: Das sei unumstößlich, die Mitarbeiterinnen – vor allem Hausarbeiterinnen und Abteilungshelferinnen – hätten die Masken abgelegt und Wange an Wange gefeiert, so Anwalt Dieter Kieslinger.
Besonders erschwerend käme hinzu, dass die Party auf einer Onkologiestation stattgefunden habe. Da gebe es seitens der Stadt „null Toleranz“.
Der Anwalt der Klägerinnen, Anton Ehm, hält dagegen, dass die Damen das Recht gehabt hätten, in ihrer halbstündigen Pause zu essen und antialkoholische Getränke zu konsumieren. Sie dafür zu entlassen, sei völlig überzogen – zumal die Betroffenen teilweise über 20 Jahre im Spital beschäftigt seien: „Ziel ist eindeutig die Weiterbeschäftigung, eine Geldlösung ist ausgeschlossen.“
Die Verhandlung geht am 16. Juni mit Zeugenbefragungen weiter.