Statt U-Haft kam er ins Krankenhaus

Corona-Verdacht bei der Festnahme

13.03.2020

Weil ein zur Festnahme ausgeschriebener Wiener mit Fieber im Bett lag, wurde ein simpler Einsatz dann doch aufwendiger.

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© Viyana Manset Haber
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Wien. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft sollte der Mann aus nicht bekannten Anlass von zu Hause abgeholt und in die Justizanstalt gebracht werden. Dass der Gesuchte kein kriminelles Leichtgewicht ist, zeigt, dass Freitagvormittag gleich acht Streifenwägen zu der Adresse Am Kanal in Simmering anrückten. Tatsächlich war der Verdächtige zu Hause, allerdings wies er Symptome, die auf Covid-19 schließen ließen, auf oder er mimte den Corona-Kranken so gekonnt, dass die Polizisten jäh zurückwichen und lieber Verstärkung in Form speziell ausgerüsteter Rettungskräfte anforderte. Laut ÖSTERREICH-Infos kam der Verhaftete zur Abklärung in ein Spital (und dort sicher einmal auf die Isolierstation).

Ministererlass: Alle neuen Häftling zuerst in Einzelhaft

Um eine Erkrankungswelle in den heimischen Gefängnissen zu unterbinden, wurden übrigens auf Anweisung von der zuständigen Ministerin Alma Zadic alle Justizanstalten mit Isolationsabteilungen ausgestattet, die für Neuzugänge gedacht sind. In der Regel werden Neo-Häftlinge in Einzelzellen untergebracht. Treten innerhalb von 14 Tagen keine Symptome auf, werden sie in den normalen Strafvollzug verlegt.

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