Coronavirus
Acht Infizierte im Wiener Donauspital
10.03.2020Unter den Erkrankten befinden sich auch drei Patientinnen.
Im Donauspital - das Sozialmedizinische Zentrum (SMZ) Ost ist nach dem AKH das zweitgrößte Spital in der Bundeshauptstadt - gibt es acht Infektionen mit SARS-CoV-2. Das teilte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Rahmen einer Pressekonferenz mit. Demnach hat eine stationär aufgenommene Patientin, die zunächst keine Symptome zeigte, Patientinnen und Spitalsmitarbeiter infiziert.
Stadt Wien fährt Schutz von Spitalsinfrastruktur hoch
Die Stadt Wien hat am Dienstag Maßnahmen bekannt gegeben, um die städtische Spitalsinfrastruktur angesichts der Covid-19-Epedemie besonders zu schützen. So soll der Lehr- und Unterrichtsbetrieb inklusive des Universitätsbetriebs in den Krankenhäusern "massiv reduziert" werden, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei einer Pressekonferenz im Rathaus.
Die Wiener Spitäler seien in der Coronavirus-Krise "unsere wertvollste Struktur", diese gelte es zu beschützen, so der Ressortchef. Die Entwicklung in Italien demonstriere, wie Covid-19 den Spitalsbereich an seine Grenzen bringen kann, begründete der Stadtrat die Maßnahmen.
Rund 100 Fälle rund um Wien
Die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter sollen sich auf ihre Kernaufgabe, die Behandlung kranker Menschen, konzentrieren können. Auch der Lehrbetrieb der Krankenpflegeschulen werde daher bis auf weiteres so weit wie möglich aus den Spitälern draußen gehalten. Einen Aufruf - noch kein Ge- oder Verbot, wie Hacker betonte - betraf die städtischen Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen. In beiden Bereichen sei es nötig, die Besuche nunmehr "auf das Wesentliche zu reduzieren". Mehr als 20.000 Senioren sind in Wiener Pflegeheimen untergebracht.
Derzeit gebe es in Wien und Niederösterreich zusammen "rund 100" positiv getestete Fälle, sagte Hacker weiters, etwa 45 in der Bundeshauptstadt und rund 40 im Umland. In Wien seien es mit Dienstagfrüh 35 bestätigte und acht weitere Fälle mit positivem Vorbefund gewesen, erläuterte die stellvertretende Landessanitätsdirektorin Ursula Karnthaler. Beim allergrößten Teil, aber nicht mehr bei allen könne die Ansteckung auf die Quelle, den Patienten 0, zurückgeführt werden.