6 Monate lang entführt

Das neue Glück der kleinen Rosalie (3)

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Helmut K. hat seine geliebte Tochter wieder. Mutter auf freiem Fuß angezeigt.

Wien. Rosalie hält ihren Papa an der Hand, als würde sie ihn nie wieder loslassen wollen. Mit großen Augen schaut die Kleine in den trüben Samstagshimmel. Sie strahlt übers ganze Gesicht, trotz des Wetters und ganz so, als hätte es die vergangenen sechs Monate nicht gegeben. Auch ihr Vater weiß noch immer nicht, wie ihm geschieht: „Ich kann ­einfach nicht aufhören zu ­lächeln“, strahlt Helmut K.

Mutter hatte Rosalie "zu ­ihrem Wohle" entführt
Anfang November 2014 brachte die Mutter Rosalie (3) nicht wie vereinbart zu ihrem Vater zurück. Helmut K. war verzweifelt, wandte sich an ÖSTERREICH, schaltete die Polizei ein. Per internationaler Fahndung wurde nach der 45-Jährigen und ihrer Tochter gesucht. Sie war untergetaucht: einen Monat in Wien, vier Monate in Polen, dann in der Steiermark. Doch schließlich wurde der Mutter der Druck zu groß. Am Donnerstag, ein halbes Jahr nach ihrem Verschwinden, stellte sie sich der Polizei. Sie habe Rosalie „zu ihrem eigenen Wohle“ versteckt gehalten.

Seitdem ist die Dreijährige wieder bei ihrem Papa. Helmut K. zu ÖSTERREICH: „Als Allererstes habe ich mit Rosalie unser verpasstes Weihnachtsfest und ihren Geburtstag nachgefeiert.“

Helmut K. will verlorene Zeit mit Rosalie nachholen
Nach all der Aufregung versucht Helmut K., Rosalie den Alltag so normal wie möglich zu gestalten. „Wir waren in den Blumengärten Hirschstetten bei den Ziegen. Es ist so schön, meine Tochter glücklich zu sehen.“ Am Samstag ging es zum Shoppen, weil Rosalie in dem halben Jahr doch beträchtlich gewachsen ist. „Das da, das rosarote“, zeigt Rosalie mit ihrem Finger auf ein Kleidchen. Das bekommt sie auch. Und danach, als die Sonne kurz hinter den Wolken hervorkommt, essen Papa und Tochter ein Eis. Dann geht es weiter ins nächste Geschäft – die beiden haben noch viel vor. Es wirkt so, als wolle Helmut K. die Tage länger dauern lassen, um die verlorene Zeit mit Rosalie nachzuholen.

V. Kofler

"Ich habe Tag und Nacht nach Rosalie gesucht"

ÖSTERREICH: Wie war das für Sie, als Rosalie verschwand?
Helmut K.: Das war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Ich wusste nicht, wie es ihr geht, hatte Angst, sie vielleicht nie wiederzusehen. Ich habe Tag und Nacht nach ihr gesucht.
ÖSTERREICH: Und wie fühlen Sie sich jetzt?
Helmut K.: Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Als die Polizei sagte, Rosalie sei wieder da, habe ich geweint vor lauter Glück. Meine Kleine ist ein solcher Sonnenschein. Ich will sie nie wieder verlieren.

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