Großalarm für die Polizei: Rechte und Linke demonstrierten bei Drag-Queen-Lesung.
Wien. Sirenen und verstärkte Polizei-Präsenz. Die Rechte Wienzeile – eine der wichtigsten Verbindungsstraßen Wiens – war am Sonntag ab dem frühen Morgen gesperrt. Grund war eine Drag- Queen-Lesung für Kinder.
Auf der Straße fand währenddessen ein lautes Aufeinanderprallen konträrer Weltanschauungen statt. Separiert wurden die beiden Gruppen durch eine "Sicherheitszone" der Polizei mit Sperrgittern.
Auf der einen Seite demonstrierten die Gegner. Geschätzte hundert Personen hielten zu den Klängen des Radetzkymarschs Transparente hoch: "Tradition statt Degeneration". Mit dabei auch Vertreter der FPÖ, der rechtsextremen Identitären und Hooligans.
"I will survive" gegen den Radetzkymarsch
Auf der anderen Seite waren etwa 500 Sympathisanten. Regenbogenfahnen wurden geschwenkt, "I will survive" dröhnte aus Lautsprechern. "Hier wird nicht über Sex gesprochen. Hier geht es um Lieblingsfarben, um Lieblingskleidung, darüber was es bedeutet, einzigartig zu sein", sagte Organisator Stephane Magloire. Später trat auch Conchita Wurst auf.
Zwei Hitler-Gruß-Anzeigen
Anzeigen. Zwei Personen wurden nach dem Verbotsgesetz angezeigt, weil sie den "Hitler-Gruß" gezeigt hatten. Sechs Anzeigen gab es wegen des Verdachts auf Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Das eigentliche Event: In der Türkis-Rosa-Lila-Villa, dem Kulturzentrum der LGBTIQ+-Gemeinde, erzählte Künstlerin Freya Van Kant (mit rotem Glitzer-Tüllkleid) ein Märchen, bei dem die Prinzessin den Prinzen rettet, nicht umgekehrt.
Die rechten Demonstranten zogen anschließend in die Innenstadt, ihnen folgten einige Linke. Bei einer Rangelei setzte die Polizei Pfefferspray ein.