Wien
Donaustädter Bezirks- Chef Scheed ist tot
17.07.2014
Wiener SPÖ zutiefst betroffen. Häupl: "Viel zu jung von uns gegangen."
Völlig unerwartet verstarb am Mittwoch Norbert Scheed, Bezirksvorsteher der Donaustadt (22.), während seines Urlaubs in Norwegen an den Folgen eines Herzinfarkts.
Bürgermeister und Parteiobmann Michael Häupl zeigte sich "zutiefst betroffen". Scheed war seit 2006 Bezirkschef von Wien-Donaustadt.
"Er war leuchtendes Vorbild für die sozialdemokratische Bewegung - mit noch so vielen Plänen für seinen geliebten Bezirk, Donaustadt", so Häupl. Besonders hob er Scheeds Engagement für soziale Gerechtigkeit sowie seine städtebaulichen Projekte, zuletzt etwa die Seestadt Aspern, hervor. "Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei der Familie von Norbert Scheed", sprach der Bürgermeister den Angehörigen sein Beileid aus.
Auch Bundeskanzler Werner Faymann und SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos zeigten sich tief betroffen. "Mit Norbert Scheed verlieren wir einen der engagiertesten Kämpfer für die Rechte und Anliegen der Arbeitnehmer, der unsere sozialdemokratischen Grundwerte stets unbeirrbar mitgetragen hat", so Faymann und Darabos gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.
Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) drückte ihr Mitgefühl aus. "Norbert war nicht nur ein unglaublich engagierter und talentierter Politiker, er war ein Freund und Weggefährte", so Vassilakou. "Wir werden ihn sehr vermissen."
Bezirksvorsteher und Gewerkschafter
Seine politische Laufbahn hatte in den 80er-Jahren im 15. Bezirk ihren Anfang genommen, wo Scheed, der am 17. August 1962 in Neunkirchen zur Welt gekommen war, Vorsitzender der Jungen Generation war. Bis 1989 war er auch Bezirksrat in Rudolfsheim-Fünfhaus. Er war überdies lange Jahre für die Gewerkschaft der Privatangestellten sowie im Vorstand der AK Wien tätig. 1995 begründete er den Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (WAFF) mit, dessen Vizepräsident und Vorstandsvorsitzender er bis 2006 war. Von 2001 bis ebenfalls 2006 war er Landtagsabgeordneter und Gemeinderat, im Juni 2006 übernahm er die Bezirksvorstehung in der Donaustadt.