Der Samariterbund betreut 30 junge Menschen, die aus Krisenregionen geflohen sind.
Jahr für Jahr flüchten tausende Kinder und Jugendliche allein, ohne ihre Eltern, aus den Krisenregionen der Welt. Im Haus "Sidra", einem Wohnhaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge des Samariterbundes Wien, finden einige von ihnen ein neues Zuhause. "Sidra" bedeutet "Familie" in der Sprache Tigrinya, die in Eritrea gesprochen wird. Es steht für die Gemeinschaft, in der die Jugendlichen im Wohnhaus leben.
Sozialstadträtin Sonja Wehsely: "Jedes Kind hat ein Recht auf Kindheit. Auch wenn wir diesen geflüchteten Waisen und verlassenen Jugendlichen ihre wahrscheinlich nicht mehr ganz zurückgeben können, so müssen wir zumindest alles versuchen, ihre Gesundheit zu verbessern, ein Stück Lebensfreude und Sicherheit zu spenden und ihnen eine Zukunft wieder zu ermöglichen."
Ein Recht auf Kindheit
Im Rahmen der Grundversorgung wurden in der Kerschensteinergasse in Meidling insgesamt 30 Plätze für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren geschaffen. Viele von ihnen haben Traumatisches erlebt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Samariterbundes helfen ihnen, ihre einschneidenden Erlebnisse zu verarbeiten. Im Mittelpunkt der sozialpädagogischen und psychosozialen Betreuung, die rund um die Uhr erfolgt, stehen die Strukturierung des Tagesablaufs und integrationsfördernde Maßnahmen.
Tagesablauf der Jugendlichen
Vormittags besuchen die Jugendlichen, die beispielsweise aus Syrien und Afghanistan kommen, entweder regulär die Schule oder einen Deutschkurs. Zu Mittag wird gemeinsam gegessen und abends gemeinsam gekocht. Auch in ihrer Freizeit lernen die Jugendlichen Deutsch, da sie mit guten Deutschkenntnissen bessere Chancen für ihre Zukunft haben. Dabei werden sie von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Sportliche Aktivitäten und kreative Workshops helfen den Jugendlichen, ihre traumatischen Erlebnisse aus den Krisengebieten und während der Flucht zu verarbeiten.
Flüchtlinge unterstützen
Der FondsSoziales Wien ist für die Wiener Grundversorgung von Asylwerberinnen und Asylwerber zuständig. Wichtig ist, Flüchtlinge nicht einfach nur unterzubringen, sondern ihnen auch auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Betreuung zu bieten. Deshalb arbeitet der Fondsmit erfahrenen NGOs wie dem Samariterbund zusammen.