ATIB Moschee

Kultusamt ermittelt

Erdogans "Kindersoldaten" in Wien

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Kinder in Tarnanzügen stellten eine Weltkriegsschlacht nach – in einer Wiener Moschee.

Wien. Der Nationalismus à la Erdogan feiert in einer Moschee des aus der Türkei gelenkten Vereins Atib in Wien Brigittenau einen neuen Tiefpunkt: Im Internet sind laut Falter Fotos aufgetaucht, die Buben beim Exerzieren in Tarnuniform zeigen. Sie salutieren vor der türkischen Flagge. Dabei soll es sich um eine Nachstellung der Schlacht von Gallipoli handeln, die die Türken im Ersten Weltkrieg gewannen.

Irritiert. Für den türkischstämmigen ÖVP-Abgeordneten Efgani Dönmez sind diese Bilder „irritierend“: „Die Türkei befindet sich im Kriegszustand – da werden nationalistische Stereotype forciert.“

ATIB Moschee
© Screenshot/Facebook
Ermittlungen. Der Wiener Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) nannte die Bilder „extrem verstörend“ und schaltete das Jugendamt ein: „Die Bilder zeigen Militarismus und Nationalismus, dafür werden Kinder missbraucht, was absolut inakzeptabel ist.“ Kanzleramtsminister Gernot Blümel reagierte umgehend – das dem Kanzler unterstehende Kultusamt werde die Causa untersuchen. Auch Blümel zeigte sich „entsetzt“, er warf der Stadt Wien vor, „zu lange weggeschaut zu haben“.
 
IGGiÖ distanziert sich. Die Aktion ist selbst der türkisch dominierten Glaubensgemeinschaft zu viel: Sie verlangte eine „klare Stellungnahme“ des Vereins.
Reaktion. Die kam eine Stunde später: Atib habe die Veranstaltung sofort abgebrochen und auch den Vereinsobmann zum Rücktritt gezwungen. Die Vorgänge seien „in mehrfacher Hinsicht bedauerlich“.
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