Fritz D. lebte für die Austria Wien. Nach der Schock-Nachricht von seinem Mord, nahm jetzt sein Herzensklub Abschied.
Mordalarm in Wien-Simmering: Am Dienstagvormittag ist in einem Wohnhaus in der Mühlsangergasse von der Polizei die Leiche eines Mannes gefunden worden. Dabei handelt es sich um den bekannten Fußballfotograf Fritz D. Ein 17-Jähriger hatte sich zuvor bei der Polizei gestellt und gemeldet, dass es in dem Haus zu einer Bluttat gekommen sei. Der Österreicher, angeblich Sohn eines Managers, hat die Tat inzwischen gestanden.
Die Ursache für die Bluttat war am Dienstagnachmittag noch unklar. Auch über das Verhältnis des Jugendlichen zu dem Opfer war nichts bekannt. "Der Mann ist durch Gewalteinwirkung auf den Kopf zu Tode gekommen", sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Die Tat dürfte bereits am Montag geschehen sein, zuvor wurden Angehörige des Opfers stutzig, als sich D. nicht mehr meldete und unauffindbar war. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Via Vermisstenanzeige in den sozialen Netzwerken versuchten sie, Fritz D. wieder zu finden. Wie sich nun herausstellte, leider vergebens.
Aggressionsprobleme?
Anrainern zufolge wohnte in dem Haus eine alteingesessene Familie, die in der Gegend sehr angesehen war. Es habe demnach niemals bedenkliche Vorfälle gegeben. Allerdings ist aus dem Umkreis des 17-Jährigen zu hören, dass er schon seit Jahren mit Aggressionsproblemen kämpfe und deshalb schon in Therapie gewesen sein soll. Er ist in Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Austria Wien nimmt von "Jahrhundert-Fan" Abschied
Fritz D war ein Fußballfan, wie er im Buche steht, heißt es. Der Wiener bereiste alle Spielstätten in Europa, um seinem Lieblingsklub, der Austria Wien, nachzureisen. Außerdem war er auch Multifunktionär im Fanklub Austria 80.
Nun erwies ihm auch sein Herzensklub die letzte Ehre. Die Austria Wien verabschiedte sich auf Facebook in einem rührenden Posting von ihrem "Jahrhundert-Anhänger", wie sie Fritz D. nennen. "D. galt als einer der bekanntesten Austria-Anhänger überhaupt und war auch vielen jungen Austrianern ein Begriff. Auf seiner liebevoll geführten Homepage www.austria80.at veröffentlichte er seit vielen Jahren Spielberichte, Informationen zu seinem Herzensklub und vor allem Fotos von den Spielen der Austria.", heißt es in dem Posting. Weit über 900.000 Bilder schoss D. so in den letzten Jahren, viele davon nütze auch die Austria selbst, so der Verein. Außerdem loben die "Veilchen" die Fanzeitung "Austria aktuell", die er ebenfalls betreute. "Sein Tippspiel begeisterte Jung und Alt". Zudem reiste er auch mit dem Nationalteam stets herum und galt als Fußball-Über-Fan. Seit 1988 besuchte er er Welt- und Europameisterschaft und sorgte so in ganz Österreich für Schlagzeilen", heißt es.
Die Austria Wien kondoliert der Familie und den Freunden des Opfers und verspricht: "Wir werden gebührend Abschied nehmen. Wir verlieren einen treuen Austrianer und für viele auch einen persönlichen Freund. Als langjährige Weggefährten macht uns dieser Verlust zutiefst betroffen."