Wert im sechsstelligen Bereich

Falsche Polizisten knöpften Pensionistin Gold ab

13.03.2020

Einer der Betrüger rief die 75-Jährige an und gab sich als Beamter der nahegelegenen Polizeiinspektion Hohe Warte aus.

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© APA/HERBERT P. OCZERET
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Wien. Falsche Polizisten haben am Donnerstag eine Pensionistin in Wien-Döbling um Gold im Wert von mehr als 100.000 Euro erleichtert. Die 75-Jährige wurde von einem der Betrüger telefonisch überredet, seinem angeblichen Kollegen Wertsachen zu einer Überprüfung auf Fingerabdrücke zu übergeben, berichtete die Polizei. Die Frau ließ sich zu ihrem Bankschließfach begleiten und übergab dem Mann das Gold.

Einer der Betrüger rief die 75-Jährige an und gab sich als Beamter der nahegelegenen Polizeiinspektion Hohe Warte aus, erläuterte Polizeisprecher Paul Eidenberger. Der Mann gab vor, bei einem festgenommenen Kriminellen sei eine Liste mit Namen gefunden worden, darunter auch jener der Pensionistin. Der falsche Polizist behauptete, dass ein Einbruch bevorstehen würde und die Ermittler deshalb bei vorhandenen Wertgegenständen Fingerabdrücke nehmen müssten.

Frau wurde lange am Telefon gehalten 

Die Frau wurde - wie bei derartigen Betrugsfällen üblich - so lange am Telefon gehalten, bis ein Komplize zu der Wohnung des Opfers kam. Dieser begleitete die Frau zu einer Bank, wo sie Goldbarren aus dem Schließfach nahm und dem Mann übergab. Als der Täter vorgab, auch vom Bargeld der Frau Fingerabdrücke nehmen zu wollen, erzählte die 75-Jährige von mehreren Bankkonten. Der Betrüger bat sie, von den Konten jeweils 10.000 Euro für eine Überprüfung abzuheben.

Da das Geld teilweise auch dem Sohn der Pensionistin gehört, rief sie diesen an. Der Mann warnte seine Mutter, dass es sich um Trickbetrüger handeln könnte, woraufhin der falsche Polizist mit dem Gold der Frau flüchtete. Die Schadenssumme liegt laut Polizei "im niedrigen sechsstelligen Bereich". Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen.
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