In Wiener Schub-Gefängnis
Feuer in Zelle: Alle 6 Schubhäftlinge haben gezündelt
21.09.2018
Wien. Sie wollten ein Zeichen setzen und riskierten dabei nicht nur ihr eigenes Leben, sondern gefährdeten auch alle anderen Insassen des Polizeianhaltezentrums Hernalser Gürtel sowie die Beamten, die dort ihren Dienst versehen – jene Schubhäftlinge, die vor einer Woche ihre Zelle angezündet haben, und die sich danach im Nassraum versteckten.
Einer der Verdächtigen – ein 19-jähriger Afghane.
Verletzungen. Alle wurden im letzten Moment gerettet, einer erlitt Verbrennungen an der Haut, die anderen Rauchgasvergiftungen, drei mussten ins Spital.
Wie jetzt herauskam, dürften alle sechs beteiligt gewesen sein, das Feuer in der Raucherzelle zu entfachen. Demnach dürfte jeder von ihnen einen Fetzen angezündet haben. Alle sechs müssen sich wegen Mordversuchs und Gemeingefährdung verantworten.
Ihnen drohen langjährige Haftstrafen. Anwalt Florian Höllwarth verteidigt einen Afghanen: „Ich plädiere auf Freispruch. Die Abschiebung war meines Erachtens rechtswidrig und mein Mandant befand sich deshalb in einer Ausnahmesituation.“