Der Verein gegen Tierfabriken fordert mehr Kontrolle der Stadt an Hitzetagen.
Brennende Hitze, kaum Schatten und kein Windstoß – um 15 Uhr hat es am Donnerstag 35,1 Grad Celsius am Stephansplatz. 21 Fiaker-Kutschen stehen am Stellplatz, anstatt wie maximal erlaubt 12. „Seit zwei Jahren gilt ab 35 Grad Hitzefrei für die Tiere. Anscheinend interessiert das niemanden“, erklärt Georg Prinz vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein. Grundlage für die Regelung ist die Novelle des Fiakergesetzes, die besagt: Erreicht die von der Wetterstation Wien Innere Stadt (TAWES) der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gemessene Temperatur 35 Grad Celsius, so sind an diesem Tag weitere Rundfahrten unzulässig. Der reale Wert im Backofen Stephansplatz ist dabei egal.
35,1 Grad Celsius am Wiener Stephansplatz
„Wir fordern verpflichtende Schattenplätze, eine Verkürzung der Arbeitszeit der Tiere, täglichen Auslauf auf Weiden und strengere Kontrollen“, so Prinz. „Die Wiener SPÖ ist gegen Polizeipferde, das Leid der Fiaker ist ihnen anscheinend egal.“
Fiaker-Kutscher Peter Wurzer kann all das nicht verstehen. „Die sogenannten Tierschützer haben keine Ahnung. Pferde sind Steppentiere, sie leiden nicht, werden besten versorgt und regelmäßig tierärztlich untersucht“, versichert er.
sto