Fiaker 
nahm bei Hitze Melone ab:
 365 Euro
 Strafe

Wir werden von der Stadt gemobbt. Solche willkürlich verhängten Strafen sind für uns Existenzbedrohend“, ärgert sich Fiaker-Fahrer Rudolf Z. (54) im Gespräch mit ÖSTERREICH.

31 Grad. Hintergrund ist, dass der 54-Jährige an einem Sommertag Ende August an dem es 31 Grad heiß war, auf der Fahrt vom Heldenplatz Richtung Ringstraße seine Kopfbedeckung – eine Melone – für ein paar Minuten abgenommen hatte.

Rund einen Monat später fand Rudolf Z. unliebsame Post in seinem Briefkasten.

„Traditionelle Eigenart“

Das zuständige Magistrat hatte den Wiener, der seit 20 Jahren in der Innenstadt Touristen mit seinem Fiaker chauffiert, wegen der „Verwaltungsübertretung“ nach § 5 Abs. 2 der Betriebsordnung für Fiaker- und Pferdemietwagenunternehmen angezeigt: „Sie sind als im Fahrdienst tätige Person mit der Kutsche gefahren, wobei ihre Bekleidung insofern nicht der traditionellen Eigenart der Fiakerfahrer entsprochen hat, als Sie keine Melone getragen haben.“ Die wahnwitzige Forderung: 365 Euro Strafe oder 21 Stunden Ersatzfreiheitsstrafe.

Einspruch

„Für was?“, fragt sich Z.: „Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Wenn es 35 Grad hat, muss ich die Pferde im Stall lassen, weil es zu heiß ist. Aber wir müssen, wenn die Sonne herunterbrennt, unseren Hut immer aufhaben? Ich habe bereits Einspruch erhoben.“