EU-weite Fahndung

Flüchtlingseltern entführen eigenes Kind – und prügeln Betreuer nieder

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Wegen Vernachlässigung war einem Paar das Kind abgenommen worden - jetzt holte es sich den Sohn (2) mit Gewalt zurück. 

Wien. Zu den rabiaten Ereignissen gegenüber der MA 11 kam es Sonntagabend in einer Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung in der Liebhartstalstraße in Ottakring: Ein Betreuer war gerade mit drei Kindern noch einmal draußen spazieren gewesen, als er beim Zurückkommen beim Öffnen des Gartentores völlig überraschend angegriffen und überfallen wurde. Zuerst wusste der Jugendamtsmitarbeiter gar nicht, wie ihm geschah, bis er realisierte, dass aus den Gebüschen wie in einem schlechten Film die Eltern eines ins seine Obhut übertragenen Kindes sprangen. Sie entrissen ihm den Buben und entführten das Kind.

Landeskriminalamt jagt Kidnapper

Dabei attackierte der Vater des Kindes, ein 29-jähriger Marokkaner, den Sozialpädagogen, würgte ihn und riss ihn brutal zu Boden. Währenddessen schnappte seine Frau, eine Ukrainerin (42), den Sohn. Der MA 11-Mitarbeiter blieb verletzt am Boden, die anderen Kinder erlitten einen Schock. Dem wegen Gewaltdelikten amtsbekannten Paar indes gelang die Flucht. Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West, fahndet aktuell mittels europäischem Haftbefehl nach den Kidnappern.

"Bitte bringt Buben zurück"

Wie ÖSTERREICH erfuhr, war den Eltern, die sich in einer Flüchtlingsunterkunft in Wien kennengelernt hatten und dort lebten, das gemeinsame Kind wegen Vernachlässigung und Gewalt der beiden gegeneinander abgenommen worden. Wobei das Jugendamt stets darauf bedacht war, Kontakt (unter Aufsicht) zu ermöglichen. Vor allem der Vater hatte das Angebot angenommen und war zu mehreren begleiteten Besuchen gekommen. Warum das Paar jetzt so durchdrehte, ist ein Rätsel.  MA 11-Sprecherin Ingrid Pöschmann: "Ich appelliere an die beiden, innezuhalten und nachzudenken und den Buben zurückzubringen. Es geht um das Kindswohl!" 

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