Alle Linien betroffen

Generelles Essverbot in Wiener U-Bahn kommt

16.08.2018

Ab September wird in der U6 das Konsumieren von Speisen verboten.

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© TZ Oesterreich Hochmuth Georg
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In der Wiener U-Bahn wird das Essen generell untersagt. Betroffen ist somit nicht nur stark riechendes Fast Food. Das hat Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Donnerstag in einem Pressegespräch angekündigt.
 

Überwältigende Mehrheit für Essverbot auf allen U-Bahn-Linien

Wie die Wiener Linien am Donnerstag in einer Aussendung bekannt geben, haben sich mehr als zwei Drittel der Abstimmenden für ein Essverbot auf allen U-Bahn-Linien ausgesprochen. 35.484 der 51.216 Befragten sprechen sich für ein Verbot von Fastfood wie Pizzaschnitte, Burger, Kebab und Co. aus.

"Wir wollen die Öffis noch attraktiver für unsere Fahrgäste machen und freuen uns über das große Interesse der Fahrgäste an unseren Maßnahmen. Die hohe Beteiligung zeigt uns, dass das Thema Essen in der U-Bahn die Menschen beschäftigt. Für uns ist das Ergebnis ein klarer Auftrag: Wir werden das Essverbot auf alle U-Bahn-Linien ausweiten und ein generelles Essverbot umsetzen", sagt Stadträtin Sima.

Verbot in zwei Phasen

Der Essensbann wird die Wiener U-Bahn-Linien in zwei Wellen erfassen.  Das Essverbot startet in Phase 1 ab September auf der U6, ab dem 15. Jänner 2019 wird das generelle Essverbot auch auf den anderen U-Bahn-Linien in Wien gelten.

"In den ersten Wochen werden wir unsere Fahrgäste verstärkt darauf aufmerksam machen und sie über das Essverbot informieren. Unsere Service- und SicherheitsmitarbeiterInnen werden ein Auge darauf haben, wie die Fahrgäste das Essverbot annehmen", sagt Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
 
Die Wiener Linien werden das Essverbot mit einer Informationskampagne begleiten: Neben Durchsagen in den Zügen und auf den Bahnsteigen wird es Plakate geben und auch die Anzeigetafeln werden mit einer Botschaft daran erinnern. Erste Piktogramme mit dem Verbot wurden bereits in den U6-Zügen angebracht. Ende August wird die Info-Offensive präsentiert, schon jetzt weisen Wiener-Linien-MitarbeiterInnen auf die Neuerungen hin.
 

Nachsicht bei kleinen Kindern

In den Zügen will man vor allem bei kleinen Kindern nachsichtig sein. Man werde diesen nicht ihr Keks wegnehmen, wurde heute versichert. Auch das Trinken nicht-alkoholischer Getränke bleibt generell gestattet.
 
Sima wollte heute nicht ausschließen, dass die Vorschrift auch auf andere Verkehrsmittel ausgedehnt werden könnte. Bevor man über ein Essverbot in der Straßenbahn oder in den Bussen nachdenke, werde man sich aber die Erfahrungen in der U-Bahn ansehen, sagte sie.
 

Vorerst keine Strafen geplant

Ess-Sünder werden in der Wiener U-Bahn vorerst nicht bestraft, wie Stadträtin Sima und der Geschäftsführer der Wiener Linien, Günter Steinbauer, beteuerten. Offen ist, ob überhaupt jemals Bußen eingehoben werden. "Das kommt darauf an, welche Erfahrungen wir mit dem Verbot machen", sagte die Ressortchefin.

Sollten die Fahrgäste sich weitgehend an den Essensbann halten und auch bei Ermahnungen einsichtig sein, könnte man auch auf Strafen verzichten, hieß es. Eine Liste, welche Speisen tabu sind, ist mit dem generellen Verbot jedenfalls nun obsolet. Zunächst war angedacht worden, nur Speisen wie Pizza, Kebab oder Take-Away-Nudeln aus den Waggons zu verbannen. Diese würden nicht nur intensiv riechen, sondern auch für beträchtliche Verschmutzungen sorgen, lautete das Argument.

Doch bei einer aktuellen Umfrage der Wiener Linien, an der sich rund 50.000 Personen beteiligt hatten, sprachen sich rund 28.000 Menschen dafür aus, dass die Nahrungsaufnahme in den Garnituren generell untersagt wird. Die Bahnsteige sind davon übrigens nicht betroffen, dort ist Essen weiter erlaubt.

In den Zügen will man vor allem bei kleinen Kindern nachsichtig sein. Man werde diesen nicht ihr Keks wegnehmen, wurde heute versichert. Auch das Trinken nicht-alkoholischer Getränke bleibt generell gestattet.
 

Verbot gilt ab 15. Jänner im gesamten Netz

Die Maßnahme soll von einer umfangreichen Kampagne begleitet werden. Erste Piktogramme wurden bereits in der U6 affichiert. Sie weisen auch auf die anderen geltenden Öffi-Verbote hin. Denn neben Essen und Alkohol ist auch das Rauchen in der U-Bahn nicht gestattet. Die U6 wird der aktuelle Verbots-Vorreiter sein: Ab September müssen sich Fahrgäste auf dieser Linie bereits essenstechnisch einschränken. Ab 15. Jänner 2019 gilt das Verzehrverbot dann auf dem gesamten Netz.

Wobei Sima heute nicht ausschließen wollte, dass die Vorschrift auch auf andere Verkehrsmittel ausgedehnt werden könnte. Bevor man über ein Essverbot in der Straßenbahn oder in den Bussen nachdenke, werde man sich aber die Erfahrungen in der U-Bahn ansehen, sagte sie.
 
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