Beunruhigende Details nach der Flucht eines 28-jährigen Häftlings, der seinen beiden Bewachern im AKH entkommen ist: Der psychisch labile Insasse, der wegen Nazi-Umtrieben und Widerstand in der Justizanstalt Josefstadt saß, soll mit dem Taxi geflohen sein bzw. es sogar gekapert haben.
Wien. Die vierte Flucht in Serie eines Häftlings, der ins Krankenhaus überstellt wurde, verspricht die aufsehenerregendste zu werden. Der 28-Jährige, der sich den Finger gebrochen hatte, entkam um 11.22 Uhr, als er - wie die Justiz betont - ins AKH gebracht wurde, wo er er einer "zwingend notwendigen medizinischen Abklärung und Behandlung einer Verletzung, die in der internen Sonderkrankenanstalt nicht behandelt werden konnte" zugeführt werden sollte.
Wie zuletzt zwei Männer und eine Frau vor ihm nützte der 28-Jährige die Gelegenheit, um das Weite zu suchen. oe24-Informationen zufolge rannte er hinunter zur Lazarettgasse und stieg bei der Privatklinik Goldenes Kreuz in ein Taxi - Zeugen zufolge in einen weißen SUV. Ob der Flüchtige Geld bei sich hatte, der Chauffeur ahnungslos ist oder gar gekapert und entführt wurde, ist unklar. Das Kennzeichen ist offenbar (noch) unbekannt.
Die Verfolgung des entwichenen Häftlings ist jedenfalls sehr heikel: Der Mann, der mit angelegten Handfesseln davonrannte, verbüßt aktuell eine Haftstrafe wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, schwerer Körperverletzung und Verbrechen nach dem Verbotsgesetz.