Wiener Salafist

Hassprediger droht jetzt lebenslang

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Schwere Geschütze fährt die Staatsanwaltschaft gegen den Wiener Hassprediger auf.

Die Schlinge um den Wiener Hassprediger Mirsad O. (37) scheint sich weiter zuzuziehen. Auf den seit über einem Jahr in U-Haft sitzenden Salafisten kommt eine Anklage zu, die es in sich hat. Der Familienvater aus Favoriten soll nicht nur in der Altun-Alem-Moschee in der Venediger Au in der Wiener Leopoldstadt junge Muslime für den Jihad in Syrien rekrutiert haben. Er soll viel weiter gegangen sein: Anstiftung zum Mord, wirft ihm der Staatsanwalt vor.

Syrische Armee soll 
Mirsad O. schwer belasten
Ein schwerwiegendes Verbrechen, das in Österreich genauso hart geahndet werden kann, wie der Mord selbst. Es droht bis zu lebenslanger Haft.

Besonders spannend ist, wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Graz diese Anstiftung in der Beweisaufnahme vor Gericht untermauern will. Es sollen Telefonprotokolle existieren, die von der Freien Syrischen Armee (FSA) abgefangen worden seien. Darin zu hören: Mirsad O., der bislang alle Vorwürfe gegen sich bestritt und für den die Unschuldsvermutung gilt. In diesem Protokoll soll der Wiener einen Kämpfer der Terrormiliz IS zum Töten von Ungläubigen ermuntert haben. Mindestens einen Mord soll der Gesprächspartner des Hasspredigers dann auch begangen haben.

Zweiter U-Häftling 
wegen Mordes angeklagt
Neben der Anstiftung wirft die Anklage dem gebürtigen Bosnier auch Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Nötigung vor. Einem weiteren Bosnier (35), der ebenfalls in U-Haft sitzt, wird der Prozess wegen Mordes gemacht. Er soll in Syrien getötet haben.

Mirsad O. nannte sich als Prediger Ebu Tejma. Er soll versucht haben, Dutzende junge Leute für Syrien zu rekrutieren. Nach Informationen der Behörden sei ihm dies in mindestens 14 Fällen auch gelungen. Festgenommen wurde der Hassprediger im vergangenen Herbst bei der landesweiten Razzia „Palmyra“.

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