Der Protest der Aktivisten der Kampagne ''En Commun - Solidarisch durch die Krisen'' richtete sich unter anderem gegen die geplante Erhöhung der Richtwertmieten und die aktuelle Teuerungswelle.
Wien. Aktivisten haben am Freitag ein Haus in der Mariannengasse in Wien-Alsergrund besetzt. Am frühen Nachmittag wurde der Protest beendet, zunächst elf Personen verließen das Gebäude ohne Gegenwehr, so Polizeisprecherin Barbara Gass zur APA. Gegen 15.00 Uhr hieß es von der LPD dann: "Das Haus in der Mariannengasse konnte inzwischen vollständig geräumt werden. Insgesamt wurden zwölf Personen festgenommen. Alle Sperren wurden aufgehoben, die Straßen sind wieder frei passierbar."
Der Protest der Aktivisten der Kampagne "En Commun - Solidarisch durch die Krisen" richtete sich unter anderem gegen die geplante Erhöhung der Richtwertmieten und die aktuelle Teuerungswelle. Das Leben werde für die meisten Menschen zunehmend unleistbar, hieß es in einer Aussendung. Die Aktion sei nur der Auftakt einer Kampagne. Es würden noch weitere Aktionen folgen, kündigten die Hausbesetzer an.
Steiner: "Immer mehr Menschen verlieren ihre Wohnung"
"Viele Menschen stehen vor der Frage, ob sie das wenige Geld, das ihnen zum Leben bleibt, lieber für ein Dach über dem Kopf, eine warme Wohnung oder einen vollen Magen ausgeben wollen. Während unzählige Häuser in Wien leer stehen, damit sie irgendwann noch teurer verkauft werden, verlieren immer mehr Menschen ihre Wohnung, weil sie die Miete nicht mehr zahlen können und schließlich zwangsgeräumt werden", so Simone Steiner, Pressesprecherin von "En Commun". Bei dem betroffenen Gebäude handle es sich zudem um ein von den Nationalsozialisten arisiertes Haus, wurde betont.
Die Aktivisten weigerten sich laut Polizei zunächst, ihre Identitäten preiszugeben. Sie wurden daher vorerst polizeilich angehalten, bis sie sich ausweisen bzw. die entsprechende Frist dafür im Zusammenhang mit der von ihnen gesetzten Verwaltungsübertretung abgelaufen ist, sagte Gass, dann kommen sie wieder auf freien Fuß.