Meistens sind Ex- oder Lebenspartner die Täter. Mehr Schutz gefordert.
Wien. Anfang des Jahres wurde Dijala (45) von ihrem Ehemann in Wien erstochen, Dajana (22) wurde in Schallmoos von ihrem Ex-Freund erstochen – und die Wiener Trafikantin Nadine (35) erlag nach einem grausamen Brandattentat ihres Ex-Freundes ihren Verletzungen.
Die Bluttat an der 35-jährigen zweifachen Mutter in Wien ist der mittlerweile neunte Femizid (Frauenmord) und schockt nicht nur das ganze Land – auch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) kämpfte bei einer Pressekonferenz am Freitag mit den Tränen: „Wir müssen hier wirklich etwas tun“, sagte sie.
Jede Fünfte wird Opfer, alle 2 Wochen ein Mord
Statistik. Und damit spricht sie aus, was durch Fakten belegt ist: Frauen leben in Österreich zu gefährlich. Jede Fünfte wird Opfer von Gewalt, fast alle zwei (!) Wochen wird eine Frau ermordet. Das ist traurige EU-Spitze.
SP-Hosek fordert Gewaltschutz-Gipfel
Debatte. SPÖ-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek fordert: „Es braucht einen Gewaltschutzgipfel.“ Der österreichische Frauenring will der Regierung am Montag seine Forderungen präsentieren. „Diese Situation ist unerträglich!“
Frauenministerin Raab ist auch „zutiefst betroffen“ und bekräftigte: Ein großer Teil ihres Budgets fließe bereits in Gewaltschutzmaßnahmen, wie etwa die Finanzierung von Frauenhäusern. Sie verspricht, weitere Schritte zu evaluieren.