Traurige EU-Spitze

Heuer schon neun Frauenmorde

30.04.2021

Meistens sind Ex- oder Lebenspartner die Täter. Mehr Schutz gefordert.

Zur Vollversion des Artikels
© all/Fotomontage
Zur Vollversion des Artikels

Wien. Anfang des Jahres wurde Dijala (45) von ihrem Ehemann in Wien erstochen, Dajana (22) wurde in Schallmoos von ihrem Ex-Freund erstochen – und die Wiener Trafikantin Nadine (35) erlag nach einem grausamen Brandattentat ihres Ex-Freundes ihren Verletzungen.

Die Bluttat an der 35-jährigen zweifachen Mutter in Wien ist der mittlerweile neunte Femizid (Frauenmord) und schockt nicht nur das ganze Land – auch Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) kämpfte bei einer Pressekonferenz am Freitag mit den Tränen: „Wir müssen hier wirklich etwas tun“, sagte sie.

Jede Fünfte wird Opfer, alle 2 Wochen ein Mord

Statistik. Und damit spricht sie aus, was durch Fakten belegt ist: Frauen leben in Österreich zu gefährlich. Jede Fünfte wird Opfer von Gewalt, fast alle zwei (!) Wochen wird eine Frau ermordet. Das ist traurige EU-Spitze.

SP-Hosek fordert ­Gewaltschutz-Gipfel

Debatte. SPÖ-Frauenvor­sitzende Gabriele Heinisch-­Hosek fordert: „Es braucht einen Gewaltschutzgipfel.“ Der österreichische Frauenring will der Regierung am Montag seine Forderungen präsentieren. „Diese Situation ist unerträglich!“

Frauenministerin Raab ist auch „zutiefst betroffen“ und bekräftigte: Ein großer Teil ihres Budgets fließe bereits in Gewaltschutzmaßnahmen, wie etwa die Finanzierung von Frauenhäusern. Sie verspricht, weitere Schritte zu evaluieren.

Zur Vollversion des Artikels