Weil er wütend war, lief ein Flüchtling mit Messern Amok und stach eine Familie nieder.
Wien. Wie tickt Jafar S., der Messerstecher vom Prater-stern? Der 23-Jährige, der fast eine Arztfamilie auslöschte und der seinen Dealer mit einem Messer attackierte? Er ist jedenfalls zurechnungsfähig, wie ein Gerichtspsychiater feststellte. Doch von Normalität kann keine Rede sein. Der Afghane war wütend und wollte eigentlich andere töten. Den Portier eines Hotels, der ihn für schwul gehalten hatte und die „Schwarzen“ (O-Ton) vom Praterstern, die ihm Kokain verkauften: „Sie haben mein Gehirn zerstört“, gab Jafar S. zu Protokoll.
Jafar S. zur Tat: "Der Afghane tut mir nicht leid"
Die Wiener Arztfamilie kreuzte zufällig seinen Weg. „Sie haben mich ausgelacht“, behauptete der Afghane. Er zog ein gelbes und ein rotes Springmesser und stach blind vor Wut auf den Vater, die Mutter und die Tochter ein. Alle drei wurden lebensgefährlich verletzt, überlebten nur mit Glück. „Ich war nervös und wütend“, sagte der 23-Jährige, der von Top-Anwalt Wolfgang Blaschitz verteidigt wird.
Wenig später stach er auf Soulat R. ein. Sein ehemaliger afghanischer Freund, der ihn ebenfalls mit Drogen versorgt hatte. „Dass ich drei Personen am Nestroyplatz verletzt habe, bereue ich sehr. Das mit dem Afghanen tut mir nicht leid.“
Auf Jafar S. wartet ein Mordprozess, es gilt die Unschuldsvermutung.