Zwei von drei Camps sind noch übrig, die Lobau-Besetzer harren weiterhin aus.
Die "längste Klima-Protestaktion der heimischen Geschichte" in der Hausfeldstraße wurde vor fast einer Woche von der Polizei für beendet erklärt: Nach fünf Monaten Besetzung ließ die Stadt Wien das Camp der Umweltaktivisten um Lena Schilling räumen.
Revolution. Wie geht es jetzt weiter? "Zuckergoscherlrevolutionärin" Schilling (so nennt sie sich selbst auf Instagram) gibt sich in ÖSTERREICH kämpferisch: "Jetzt erst recht! Wir geben nicht auf, wir drehen jetzt erst richtig auf." Der Protest soll weitergehen: "Das sind keine leeren Versprechungen. Diese Woche passiert einiges, worüber wir jetzt noch nicht sprechen. Ludwig hat sich mit der Räumung selbst ins Knie geschossen." Zwei Camps sind noch übrig: Welch ein Zufall, dass sich eines dieser Camps in der "Anfang-Gassse" befindet ...
Bewacht. "Im aufgelösten Camp (Hausfeldstraße) befindet sich Polizei, die das Areal bewacht", schildert Schilling. Die Lobau-Aktivisten seien daher vorerst auf die andere Baustelle (Camp Nummero drei in der Hirschstettener Straße 44) ausgewichen.
Urteil. Laut eines Urteils einer Umweltverträglichkeitsprüfung aus dem Jahre 2014 "dürfe nur ein Teil der Bäume gerodet werden", meint Schilling.
Rechtswidrig sei laut Aktivisten die Vorgangsweise der Räumung gewesen. Letzten Donnerstag wurde nämlich diesbezüglich ein Beschluss zugestellt, dass selbst eine "Teilrodung rechtswidrig ist".
"Deswegen wurde das Camp mit Baggern schon am Dienstag aufgelöst, damit es sich noch mit der Rodung ausgeht, bevor der Beschluss am Donnerstag eintrudelt", klagt Schilling. Mündlich sei man nämlich schon am Dienstag in der früh "vorgewarnt" worden, "dass der Beschluss auf dem Weg ist". Beide Seiten: Sowohl Aktivisten und auch Büro Sima.
Bei dem Baumbestand handle es sich nämlich um einen Mischwald und nicht alle Baumrodungen seien daher genehmigt worden. "Uli Sima hat einen Teil der 380 Bäume illegal bzw. rechtswidrig mit Baggern niederreißen lassen!", klagte Schilling an.
Sima schweigt. Die zuständige Stadträtin Uli Sima wollte sich am Sonntag vorerst nicht zu den neuen Vorwürfen äußern.