Auch viele Prominente betroffen.
Wien. Mit Corona infiziert trotz vollständiger Impfung. Das Phänomen Impfdurchbrüche kommt immer öfter vor. Bekannteste Beispiele:
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Monica Weinzettl. Die Kabarettistin und Schauspielerin (MA 2412, Trautmann, Muttertag) ist coronapositiv, obwohl sie längst doppelt geimpft ist. Auf Facebook schreibt sie: „Der Spruch aus dem chinesischen Glückskeks sagt, dass ich nächste Woche schwungvoll zurückkomme. Ich bin optimistisch, denn schließlich kommen ja das Virus und das Keks aus demselben Herstellerland.“
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Christoph Baumgartner. Der Nationalteam-Kicker begab sich in Quarantäne, zeigt keine Symptome.
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Politiker. Anfang des Monats gab es einen Cluster in Salzburger Politikerkreisen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) war einer der Betroffenen.
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Entertainment. „Ich bin drei Tage durch die Hölle gegangen“: Patricia Kelly (Kelly Family) musste sogar in Spitalsbehandlung. Schlagerstar Tony Marshall geht es nur langsam besser.
21.779 Geimpfte haben sich mit Corona infiziert
0,4 %. In Österreich hat es bisher 21.779 vollständig Geimpfte erwischt (Daten: AGES). Das klingt nach viel, ist in Relation zu den mehr als 5,3 Millionen Menschen, die sich gegen Covid-19 schützen haben lassen, eine geringe Menge. Aktueller Stand: Pro 1.000 geimpfter Personen kommt es zu vier Durchbrüchen (0,4 %).
Anstieg. Allerdings nimmt die Rate der Durchbrüche schnell zu. Seit Anfang Februar waren es von 215.234 Corona-Fällen 10,1 %, die trotz Impfung erkrankt sind. In den letzten vier Wochen erhöhte sich die Zahl sogar schon auf 33,7 %.
Laut AGES war dieser Anstieg zu erwarten. Mit steigendem geimpftem Bevölkerungsanteil kommt es eben zu mehr Impfdurchbrüchen.
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Die Erfahrungen aus Israel zeigen uns, dass der Impfschutz nach einigen Monaten nachlässt und es zu mehr Impfdurchbrüchen kommt.“ Er appelliert, die Auffrischung wahrzunehmen. Die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums: Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie über 65-Jährige sollen die Impfung 6 bis 9 Monate nach der letzten bekommen. Alle anderen 9 bis 12 Monate danach. Aktuell ist jeder dritte Infizierte bereits geimpft.
Virologin: "Impfung ist bei vielen zu lange her"
Auf oe24.TV erklärt Expertin Janine Kimpel, warum es mehr Impfdurchbrüche gibt.
Innsbruck. Die Impfung schützt, da sind sich alle Experten einig. Auch ein Durchbruch bringt den meisten Betroffenen nur sehr milde Symptome. Für die Virologin Janine Kimpel von der MedUni Innsbruck sind ansteigende Impfdurchbrüche derzeit nur logisch. Der erste Grund: „Weil der Anteil an Geimpften in der Bevölkerung steigt. Auch wenn 100 % der Bevölkerung geimpft wären, würden wir noch Infektionen sehen.“
- Lange her. Der zweite Grund ist, dass die Impfung bei vielen bereits relativ lange zurückliegt: „Wir haben Anfang des Jahres begonnen zu impfen – natürlich erst einmal mit den Risikogruppen, bei denen das Immunsystem nicht so gut ist. Dass die jetzt nicht mehr vollständig geschützt sind, ist nicht sehr verwunderlich.“
- Schutz. Die Auffrischungsimpfung wird die Wirksamkeit wieder „boosten“.