Mögliches Ziel: Westbahnhof
Islamist (14) plante Attentat mit Splitterbombe
29.10.2014Der 14-jährige Terrorverdächtige wurde vor Bombenattacke auf Ziele in Wien gestoppt.
Ein Blutbad mitten in Wien – verhindert nur durch Hinweise an die Behörden: Jener 14-jährige ISIS-Sympathisant , der am Dienstag in St. Pölten festgenommen wurde, wollte eine Bombe in Wien zünden und dabei Dutzende Menschen töten.
Dschihadist holte sich die Bombenpläne im Internet
- Anleitung. Die Details seines Terrorplans: Im Internet und in sozialen Medien hatte sich der Bursche Bombenbauanleitungen besorgt. Der Kauf der Materialien stand bevor.
- Splitterbombe. Der türkische Staatsbürger, der seit acht Jahren in Österreich lebt, wollte aber keinen Selbstmordanschlag verüben: „Er hat angedacht, die Sprengvorrichtung auf einem öffentlichen Platz abzustellen“, erklärt Michaela Obenaus, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Er plante eine Splitterbombe, berichten Insider: Dabei wird dem Sprengsatz ein Schrapnell (Schrauben, Nägel) beigefügt. Solche Bomben sorgen durch die umherfliegenden Splitter für Verwüstung. Wie beim Anschlag auf den Bostoner Marathon 2013, der drei Tote und 173 Verletzte forderte.
- Bahnhof. Potenzielle Ziele suchte der mutmaßliche Islamist wie ein „Profi“-Terrorist aus. Eines war der Wiener Westbahnhof , Verkehrsknotenpunkt und beliebtes Einkaufszentrum.
40.000 Reisende täglich als wandelnde Terrorziele
- Opfer. Der Bursche wollte große Menschenmengen treffen: 40.000 Reisende frequentieren den Bahnhof täglich.
- Ziel: ISIS. Die Bombe sollte seine „Eintrittskarte“ für die ISIS-Milizen sein: „Er hat die Absicht geäußert, nach Syrien reisen zu wollen, um sich dort dem Islamischen Staat anzuschließen“, so Obenaus weiter. Der ISIS-Terror wird auch bei uns zum Selbstläufer: Sympathisanten eifern Austro-Dschihadisten, wie dem Wiener Firas Houidi, nach und rutschen in Terrorkreise.
- U-Haft. Der 14-Jährige sitzt nun in der Justizanstalt St. Pölten. Die Staatsanwaltschaft ermittelte zusammen mit dem Verfassungsschutz schon seit Anfang Oktober. Ein Antrag auf U-Haft wurde gestellt. Konkreter Vorwurf: Teilnahme an einer terroristischen Vereinigung.
(küe)
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