Dabei sollen die südländisch aussehenden Jugendlichen "Allahu akbar" gerufen haben.
Frankreich wurde nach dem brutalen Mord an dem Lehrer Samuel Paty, der auf offener Straße geköpft wurde, weil er die umstrittenen Mohammed-Karikaturen im Unterricht gezeigt hatte, von einer islamistischen Gewaltwelle heimgesucht. Zuletzt wurden drei Menschen in einer Kirche in Lyon getötet und viele weitere verletzt.
Jetzt soll es laut "Kurier"-Bericht auch in Wien zu einem Zwischenfall gekommen sein - zum Glück ohne Verletzte. Demnach sollen am Donnerstag rund 30 Jugendliche die Antonskirche in Favoriten gestürmt haben und randaliert haben. Dabei sollen sie gegen Bänke und den Beichtstuhl getreten haben und "Allahu Akbar" gerufen haben. Bedroht wurde niemand und Schäden wurden auch keine gemeldet.
Der Pfarrer verständigte schließlich die Polizei. Als die Beamten eintrafen, waren die Randalierer aber schon wieder weg. Offiziell geht die Polizei "von einem Jugendstreich aus".
Laut "Kurier" habe aber der Landesverfassungsschutz die Ermittlungen in der Causa übernommen. Demnach soll es sich bei den Verdächtigen um eine Gruppe von türkischen Jugendlichen handeln, die sich wenige Stunden zuvor am Reumannplatz getroffen hatten. Schon dort kam es zu Ausschreitungen in Form von Raufereien und Böllerwürfen. Die Polizisten kontrollierten dabei zehn der Teenies und konnten auch ihre Identität feststellen.
Die Gruppe sollen keine Unbekannten sein. Bei der Truppe soll es sich um jene fanatischen Islamisten handeln, die seit Monaten in Favoriten für Unruhe sorgen. Als erste Maßnahmen wurden vom Innenministerium zusätzlich 50 Einsatzbeamte für die Überwachung und Kontrolle nach Favoriten geschickt. Zudem wurde als Reaktion auf die Terrorwelle in Frankreich ein verstärkter Schutz französischer Einrichtungen angeordnet, sowie verstärkte Überwachung an öffentlichen Plätzen.
Nehammer: "Da gibt es keine Toleranz"
Auch in der Regierung zeigte man sich aufgrund des Vorfalls erschüttert. „Wir stellen uns jeder Form von Extremismus mit aller Härte entgegen, da gibt es keine Toleranz. Wir lassen uns in Österreich das Recht auf freie Religionsausübung niemals zerstören und werden die christliche Gemeinschaft mit all unseren Kräften schützen", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) auf den Vorfall. „Ich habe den Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit umgehend angewiesen, alle Polizeidienststellen aufgrund der aktuellen Ereignisse zu sensibilisieren und den öffentlichen Raum insbesondere im Hotspot Favoriten verstärkt zu überwachen.“
Nach der Attacke hat sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gegen falsch verstandene Toleranz gewandt. "Alle Christen müssen in Österreich frei und in Sicherheit ihren Glauben ausüben können! Wir werden den Kampf gegen den politischen Islam entschieden weiterführen und hier keine falsche Toleranz zeigen", schrieb Kurz auf Twitter.
Die Grüne Integrationssprecherin Faika El-Nagashi nannte die Attacke "inakzeptabel und gefährlich". "Wir dürfen uns von desintegrativen Gruppen nicht spalten lassen. Bei jedem dieser Vorfälle muss unsere Antwort sein: mehr Zusammenhalt, mehr Zusammenarbeit, mehr Demokratie, mehr Emanzipation, mehr Bildung, mehr Gewaltprävention, mehr Pluralität", sagte El-Nagashi gegenüber der APA.
Geschockt zeigte sich auch Integrationsministerin Susanne Raab, „Parallelgesellschaften sind der Nährboden für Gewalt. Wir müssen jede Form von Extremismus und Islamismus schon von Beginn an bekämpfen, um Schlimmeres zu verhindern. Es ist gut, dass die Polizei hier sofort eingeschritten ist und die Präsenz in Favoriten erhöht.“