Die Restaurierungskosten des "Jüdischen Stadttempels" in Wien belaufen sich auf rund 10 Mio. Euro, von denen die Stadt ein Drittel tragen wird.
Die Gemeinde Wien zahlt ein Drittel der Kosten, die für die Restaurierung des jüdischen Stadttempels in der Wiener Seitenstettengasse anfallen. Das gab Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einem gemeinsamen Medientermin mit dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, bekannt. Insgesamt dürfte das Projekt um die 10 Mio. Euro kosten. Ein weiteres Drittel könnte der Bund übernehmen, der Rest wird durch Spenden finanziert.
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Der Stadttempel gilt als das spirituelle Zentrum der jüdischen Gemeinde in Wien und ist die größte Synagoge Österreichs. Sie ist die einzige, die während der Novemberpogrome der Nationalsozialisten 1938 nicht komplett niedergebrannt wurde. Erbaut wurde er 1826 von Joseph Kornhäusl, der auch den nach ihm benannten Turm in der Wiener Innenstadt, das Theater in der Josefstadt oder den Husarentempel in Mödling geschaffen hat.
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Bereits eine Mio. Euro aus Spenden
Die Restaurierungsarbeiten sollen im Herbst dieses Jahres beginnen und ein Jahr später vollzogen sein. Für Deutsch ist das Vorhaben auch ein Zeichen dafür, dass man jüdische Kultur in Wien weiter betreiben wolle. Ein weiteres Drittel der Restaurierungskosten will die Kultusgemeinde durch Spenden finanzieren. Dafür habe man bereits rund eine Mio. Euro durch Fundraising eingenommen, berichtete Deutsch.
![StadttempelWien](https://imgcdn1.oe24.at/APA+THEMENBILD+++ACHTUNG+SPERRFRIST+MI%2C+29.01.25%2C+0600+UHR+SANIERUNG+STADTTEMPEL+WIEN+%3D.jpg/XL-Konsole/622.023.072)
Eine Finanzierung eines weiteren Drittels durch den Bund ist noch nicht zugesagt. Allerdings habe man mit allen Parteien diesbezüglich positive Gespräche geführt, so Deutsch. Ausnahme bleibt die FPÖ, mit der die Kultusgemeinde per Beschluss nicht spricht. Der IKG-Präsident nutzte den Auftritt mit Ludwig auch, um abermals vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ zu warnen. "Wir werden politisch auch wieder bessere Zeiten haben", merkte er aber an.