Jüngster Verdächtiger ist erst zwölf
Jugendbande nach Automatensprengungen in Wien geschnappt
12.03.2023
Eine Jugendbande - der jüngste Beschuldigte ist erst zwölf Jahre alt - soll monatelang in Wien serienweise vor allem Sachbeschädigungen begangen haben. 15 Tatverdächtige wurden angezeigt.
Der bisher ermittelte Schaden beträgt laut Polizei 86.000 Euro und geht vor allem auf die Sprengung von Zigarettenautomaten und Mistkübeln zurück. Aber auch mehrfache Gefährdung von Personen sowie versuchte Körperverletzung finden sich im dicken Akt. 15 Tatverdächtige wurden ausgeforscht und angezeigt, hieß es am Sonntag.
Die Vorfälle, die den Kindern und Jugendlichen zur Last gelegt werden, datieren von Anfang November 2022 bis Mitte Jänner dieses Jahres. In diesem Zeitraum sahen sich die Polizisten des Stadtpolizeikommandos Liesing, dem Bezirk, in dem der Großteil der Taten verübt worden ist, "mit einer Welle von Sachbeschädigungen konfrontiert", sagte Polizeisprecher Markus Dittrich. "Dabei handelte es sich insbesondere um Beschädigungen von Zigarettenautomaten und Mistkübeln mittels Pyrotechnik."
Die Ermittler des Kriminalreferats Liesing forschten 15 Verdächtige im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren aus. Sie sollen in wechselnden Zusammensetzungen für die Taten verantwortlich sein.
"Nicht nur die Sprengung mehrerer Zigarettenautomaten und Mistkübel, sondern auch mehrfaches Versprühen von Feuerlöschern und mehrfache Gefährdung der körperlichen Sicherheit durch Werfen der Feuerlöscher auf Gleise, Gehsteige und Einfahrtsbereiche von Garagen werden den Tatverdächtigen zur Last gelegt", sagte der Sprecher. So sei in einem Fall ein Feuerlöscher aus einem Fenster im vierten Stock geworfen worden, in einem anderen Fall sei am Liesinger Platz auf eine Person eingeschlagen worden. In der Nacht auf den 28. Dezember des Vorjahres wurde ein Plastiksammelcontainer gesprengt - Teile davon landeten während der Betriebszeit bei der Franz-Parsche-Gasse auf den Gleisen der Südbahnstrecke, so Dittrich zur APA.