Absturz in Äthiopien

Junger Arzt hinterlässt schwangere Frau

11.03.2019

Junge Ärzte wollten im Urlaub medizinisch helfen

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Die drei österreichischen Todesopfer des Flugzeugabsturzes in Äthiopien von Sonntagfrüh waren Männer im Alter von 30 und 31 Jahren. 

Die drei Mediziner aus Oberösterreich (31), Niederösterreich (32) und Kärnten (32) arbeiteten im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz und im Krankenhaus Steyr. Claus Hager, Sprecher des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern in Linz, sagte gegenüber ÖSTERREICH: „Leider müssen wir bestätigen, dass eines der Opfer bei uns im Spital beschäftigt war.“ Fest steht, dass die Getöteten von Addis Abeba mit einer Zwischenlandung in Nairobi nach Sansibar wollten, „um dort medizinisch zu arbeiten“, wie Peter Guschelbauer, der Sprecher des Außenministeriums, gegenüber ÖSTERREICH, erklärte.

Möglicherweise hatten die Ärzte die Absicht, in einem Spital zu helfen, das von einer gebürtigen Österreicherin betrieben wird. Im Hilfsprojekt „Africa Amini Alama“ von Christine Wallner und Cornelia Wallner-Frisee in Tansania konnte man aber nicht bestätigen, dass die Ärzte auf dem Weg in ihr Spital waren.

Schwanger. Eines der Opfer ist ein Kardiologe aus Wieselburg (NÖ), seine Frau soll schwanger sein.

Auch Kärntner Pfarrer unter den Todesopfern

 
Ein deutscher Pfarrer, der seit dem Jahr 2010 in der evangelischen Gemeinde in St. Ruprecht bei Villach tätig war, kam ebenfalls bei dem Absturz ums Leben. Der 51-Jährige war im Auftrag des Weltkirchenrates unterwegs zur UNO-Umweltkonferenz in Nairobi, teilte der Evangelische Pressedienst für Österreich (epdÖ) am Montag mit. Dort sollte er zur "Wirtschaft des Lebens" und wirtschaftlicher Gerechtigkeit sprechen. Der Geistliche hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Der evangelisch-lutherische Bischof Bünker zeigte sich in der Aussendung "tief betroffen und erschüttert".
 

157 Tote bei Unglück

Nur sechs Minuten befand sich die Boeing 737 MAX 8 von Ethiopian Airlines Sonntagfrüh in der Luft. Dann meldete der Pilot Probleme. Er wollte zurück nach Addis Abeba. Das gelang nicht mehr. Der Kontakt brach ab. Schnell war klar, dass der um 8.38 Uhr von Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba in Richtung Nairobi (Kenia) gestartete Flug ET302 abgestürzt ist.

Keine Chance. Fotos zeigen einen tiefen Krater an der Absturzstelle und eine Trümmerwüste. Die 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder hatten keine Chance. Es gibt keine Überlebenden, teilte die Airline nach dem Absturz mit.

An Bord des Jets waren Passagiere aus 35 Ländern

Todesflieger. „Die Nachricht vom Flugzeugabsturz in Äthiopien ist bestürzend. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen der Opfer“, so Bundespräsident Alexander Van der Bellen via Twitter. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz kondolierte: „Ich möchte in diesen schweren Stunden allen Angehörigen der Opfer des tragischen Flugzeugunglücks mein aufrichtiges Beileid aussprechen“, schrieb er. Der Kanzler war selbst erst im Dezember in Äthiopien – flog damals ebenfalls mit Ethiopian Airlines.

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Unglück. Passagiere aus 35 Nationen befanden sich an Bord der fast brandneuen Maschine, darunter acht Italiener, sieben Franzosen und Briten, fünf Deutsche und vier Slowaken. Erst im Oktober stürzte eine Boeing vom gleichen Typ der indonesischen Lion Air ab.

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Unglücksserie mit Boeing 737: Schon zweiter Absturz in kurzer Zeit

Boeing-Flugzeuge vom Typ 737 MAX 8 fliegen erst seit zwei Jahren. Bereits im Oktober 2018 stürzte eine Maschine der indonesischen Lion Air bei Jakarta ab, alle 189 Insassen starben. Schon damals wurde das problematische Startverhalten der Boeing kritisiert. Weil die MAX-Versionen der 737 größere Triebwerke haben, sind sie aus Platzgründen weiter vorne montiert. Das macht einen Strömungsabriss wahrscheinlicher. Ein elektronisches System namens MCAS soll dem entgegenwirken. Beim Crash der Lion Air soll es versagt haben. Ein Sensor lieferte falsche Daten, worauf das Korrektursystem gefährliche Manöver ausführte, die zum Absturz führten.    

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Weißes Haus kondolierte Angehörigen

Nach dem tödlichen Absturz einer Passagiermaschine in Äthiopien hat die US-Regierung den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausgesprochen. Man bete für die Familien und Freunde der Getöteten, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, am Montag. Die US-Regierung arbeite mit der äthiopischen Regierung und Ethiopian Airlines zusammen, um jede mögliche Unterstützung zu bieten.
 

Auch Linzer Ordensklinikum trauert

 
Auch im Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Linz wurde am Montag getrauert. In dem Spital hat einer der bei dem Flugzeugabsturz am Sonntag in Äthiopien getöteten Ärzte gearbeitet. Am Vormittag wurde vor dem Spital die schwarze Fahne aufgezogen.
 
Man stehe in Kontakt mit der Familie des Mediziners, "der unser aufrichtiges Beileid gilt", so der medizinische Geschäftsführer Stefan Meusburger in einer Aussendung. Der laut Außenministerium in Oberösterreich geborene Arzt war 31 Jahre alt. Seine Kollegen werden psychologisch betreut, so Meusburger. Näheres wollte man aus Rücksicht auf die Familie zu dem Fall nicht bekanntgeben.
 

Ärztekammer will Angehörige "bestmöglich unterstützen"

Auch der oö. Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser zeigt sich bestürzt: "Ein derartiges Unglück ist für die Angehörigen schrecklich, vor allem wenn derart junge Menschen aus dem Leben gerissen werden." Die Ärztekammer werde "im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles dafür tun, die Angehörigen der oberösterreichischen Ärzte in dieser schweren Zeit bestmöglich zu unterstützen", versprach Niedermoser.
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