U5 Elterleinplatz

Kampf um Gründerzeit-Juwel verloren

09.12.2024

Initiativen zur Rettung eines schönen Altbaus in Währing sehen sich von der Stadt getäuscht.
   Von Bettina Mader

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© ORF
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Recht aussichtslos ist derzeit die Situation für die Petition zur Rettung eines Gründerzeithauses am Elterleinplatz in Wien Hernals. Das Gebäude soll - oe24 berichtete - dem Bau der U-Bahn-Linie 5 weichen. An Stelle des Hauses soll dort ein Stationsgebäude entstehen. Ein Kindergarten, ein Handyshop und eine Friseurin werden dafür abgesiedelt. Sie sollen von den Wiener Linien Ausgleichszahlungen bekommen.

 

Verkausulierte Absage der Stadt

Am vergangenen Freitag allerdings wurde die Petition zur Rettung des Hauses nicht einmal bis in den Petitionsausschuss der Stadtregierung vorgelassen, der noch Freitag tagte. Von seiten des Rathauses wurde den Petitionsträgern "Architekturrebellion Austria" und "Initiative Denkmalschutz" erst am Freitag mitgeteilt, das die "Petition aus rechtlichen Gründen nicht zugelassen wird." Dem Einbringer der Petition (eingebracht am 21.11.), Stephan Erath, sei tags zuvor noch telefonisch mitgeteilt worden, dass die Thematik sei so “komplex” sei und daher länger geprüft werden müsse.

Nicht zuständig für Bauten der Wiener Linien

Die Stadt führt rechtlich sehr verklausuliert ins Treffen, dass sie auf die Wiener Linien keinen Einfluss habe. Die stehen allerdings in deren Eigentum.

Bezirkschef muss Rede und Antwort stehen

 Erfreut zeigen sich die beiden Initiativen, dass von den Grünen Hernals ein Verlangen auf Abhaltung einer Bürgerversammlung  in der vergangenen Bezirksvertretersitzung eingebracht wurde. Dabei müsse der Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ) der Bevölkerung Rede und Antwort stehen. Wobei angemerkt werden muss, dass er als Bezirkschef wenig dagegen wird tun können.

Möglichst späte Info der Bevölkerung

Die Initiativen werfen der Stadt vor, der Bevölkerung möglichst spät über den Abriss des Hauses informiert zu haben. Auch ein zweites Haus am Währinger Gürtel wird der U5 weichen müssen. Die Initiativen meinen: "Es ensteht der unschöne Eindruck, dass die möglichst späte Information Absicht war, um jeden Widerstand gegen die Abrisse im Keim zu ersticken; so auch die Nichterwähnung der Petition im Gemeinderatsausschuss für Petitionen letzten Freitag."

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