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KH Nord: Betten stehen im Bauschutt

22.08.2018

Dutzende Betten einfach vor dem Haupteingang des KH Nord abgeladen.

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© TZOe Artner/Fotomontage
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Floridsdorf. Ein Floridsdorfer Anrainer des Krankenhauses Nord traute am Dienstag seinen Augen nicht: Im Skandal-Spital wurden Dutzende Betten angeliefert.

Statt sie über die Rettungs- und Lkw-Einfahrt und die Aufzüge ins Spital zu karren, stellte der Lieferant die teuren Gestelle, deren Scharniere durchaus sensibel auf Sandkörner reagieren, direkt auf der Baustelle vor dem Haupteingang ab – inmitten von Sand, Bauschutt und in der prallen Sonne.

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„Hier wird offenbar mit dem Geld der Steuerzahler völlig ungeniert Schindluder getrieben – das kann den Betten nur schaden“, so der Anrainer.

KAV rechtfertigt sich. Auf ÖSTERREICH-Anfrage erklärte man im Krankenanstaltenverbund (KAV): „Es wurde vor der Verteilung auf die Stationen der Transportschutz im Freien entfernt. Das ist logistisch leichter vor dem Haupteingang. Die Betten werden vor Inbetriebnahme gereinigt und desinfiziert.“ Heute kommen 200 weitere Betten. 

Josef Galley
 

Experte warnte 2007 vor Kauf des Grundstücks

Trotz stickiger Luft und tropischen Temperaturen, die etwa die blauen Abgeordneten mit eisgekühltem Red Bull bekämpften, waren bei der Aussage von Anton Plimon, Chef des Austrian Institute of Technology (AIT) alle Teilnehmer der Sitzung der U-Kommission zum KH Nord hellwach: Sehe man sich die Gutachten an, könne man sagen, dass der Platz „nicht optimal“ ist. 
 
Der Standort war 2007 für einen Spitalsbau ungeeignet, wie Plimon ausführte. Wegen der nahen Anlagen der ÖBB seien Lärm, Vibrationen und elektromagnetische Strahlung so heftig gewesen, dass nach Ö-Norm dort kein Krankenhaus gebaut hätte werden dürfen. Der Standort wurde dennoch auch mit den Stimmen der Opposition beschlossen …
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