Alt Wien-Skandal

Kindergarten-Boss wird angeklagt

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Die Staatsanwaltschaft will Schadenssumme von sage und schreibe 36 Millionen Euro durch Förderbetrug nachweisen. Der penible Bericht umfasst 700 Seiten - mit Details, die skandalöser nicht sein können. 

Wien. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat jetzt die Anklage gegen den ehemaligen Betreiber des Privatkindergartens Alt Wien fertig: Der Mann wird wegen schweren Betrugs, Untreue und betrügerischer Krida angeklagt, fünf weitere Personen werden sich wegen Beihilfe vor Gericht verantworten müssen.

Reitstall für Sohn, Ballettschule für Tochter 

Die Gesamtschadenssumme wird mit 36 Millionen Euro beziffert, davon geht es um 16 Millionen Euro förder- und zweckwidriger Verwendung durch Untreue.
Über sieben Jahre hinweg, so der Vorwurf gegen den Betreiber und seine Mitangeklagten, für die die Unschuldsvermutung gilt, habe man Fördergelder von 36 Millionen Euro von der Stadt Wien mit Scheinrechnungen und manipulierten Buchhaltungsunterlagen sowie Jahresabrechnungen belegt.

Davon soll der Hauptverdächtige u.a. um 3,5 Mio. Euro Immobilien für seine vier Kinder gekauft haben, konkret: eine eigene Ballettschule für die Tochter sowie einen Reitstall für den Sohn, auch eine historische Immobilie der Großmutter soll damit renoviert worden sein.  Mit den Fördergeldern bezahlt wurden auch Verkehrsstrafen, private Küchen und Urlaube auf Kreuzfahrtschiffen bis hin zu Pelzmänteln und Opernbesuche. 

Den fünf Mitangeklagten kreidet die WKStA Beihilfe zur Untreue bzw. Geldwäscherei an. Eine ehemalige Mitarbeiterin des Hauptangeklagten soll Scheinrechnungen in der Höhe von rund 174.000 Euro ausgestellt haben. Die Geldwäscherei bezieht sich auf Mittel-Entnahmen aus dem Verein für den Liegenschaftserwerb und Renovierungen, bei der vier Personen das kriminelle Handeln des Hauptangeklagten mitgetragen haben sollen.

 

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