Am Samstagnachmittag demonstrierten Mitglieder der "Letzten Generation" vor dem Parlament in Wien.
Mehrere Dutzend Menschen, darunter auch rund zwölf Mitglieder der "Letzten Generation" versammelten sich am Samstagnachmittag vor dem Parlament. "Wir fordern ein Ende der Ignoranz der Regierung angesichts der drohenden Katastrophe", schreibt die "Letzte Generation" zu der Aktion auf ihrem X-Account (vormals Twitter).
"Es macht uns betroffen, dass Regierungen global nichts unternehmen und die Auswirkungen der Krise nach wie vor herunterspielen. Es ist höchste Zeit, dass diese Ignoranz ein Ende nimmt. Wir sind entschlossen hier vor dem Parlament zu bleiben, bis die Regierung endlich handelt", heißt es in dem Statement weiter.
WIR SIND GEKOMMEN UM ZU BLEIBEN
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) June 1, 2024
Wien, Parlament. Wir fordern ein Ende der Ignoranz der Regierung angesichts der drohenden Katastrophe. In Deutschland sind gerade Menschen von @HungernE im Hungerstreik in Lebensgefahr. Kein weiter so wie bis her–Regierungen müssen jetzt handeln. pic.twitter.com/2DoCmezwow
Neue Taktik: Klima-Kleber picken jetzt aneinander
Auffällig beim Protest war: Die Klima-Kleber klebten sich nicht am Asphalt fest, sondern klebten sich paarweise jeweils an einer Hand aneinander. Die Polizei hob dann laut einem oe24-Leserreporter je zwei zusammengeklebte Aktivisten gemeinsam auf und brachte sie in einen Polizeibus. Über 20 Polizeiwagen sollen vor Ort gewesen sein. Auch Klimaaktivistin Anja Windl, auch bekannt als "Klima-Shakira", nahm an der Aktion teil und wurde von der Polizei weggetragen.
WIDERSTAND IST DIE EINZIGE OPTION
— Letzte Generation Österreich (@letztegenAT) June 1, 2024
Der Staat setzt alles daran, uns zum Aufgeben zu bewegen, mit Geld-, Haftstrafen sowie strafrechtlichen Ermittlungen. Trotz der Einschüchterungsversuche ist jetzt der Moment, in dem wir erkennen müssen, dass entschlossenes Handeln unabdingbar ist pic.twitter.com/QyrMMCi2Mi
Auf ihrer Website kündigte die "Letzte Generation" bereits an, selbst nach Ende des Programms weiterhin auf der Straße bleiben zu wollen. "Wenn ihr vor dem Parlament übernachten wollt, nehmt Schlafsack und Isomatte mit", heißt es in dem Info-Schreiben. Des Weiteren informiert die "Letzte Generation", wie man an der Veranstaltung ohne Strafrisiko teilnehmen können soll. Auf der Website heißt es:
- Ohne Strafrisiko am Gehsteig: "Du kannst während des Protestes auf dem Gehsteig neben der Fahrbahn stehenbleiben. Dort wird auch eine angemeldete Versammlung stattfinden"
- Ohne Strafrisiko auf der Straße: Du kannst mit uns auf die Straße gehen und dort ohne rechtlichem Risiko bleiben, solange die Polizei die Versammlung nicht auflöst. Wenn die Polizei die Versammlung auflöst, muss sie dies 2 Mal tun und uns eine Frist zum Verlassen der Straße geben. Wenn du innerhalb dieser Frist (meist 2-5 Minuten) die Straße verlässt, riskierst du keine Strafen."
- Mit Risiko für eine Verwaltungsstrafe: Wenn die Versammlung aufgelöst ist, kannst du mit uns auf der Straße bleiben und friedlich Widerstand leisten.
Auf einem Video, welches die "Letzte Generation" auf X teilte, ist auch zu sehen, wie auf der Straße vor dem Parlament schon Zelte für eine Nächtigung aufgebaut wurden. Ob die Aktivisten tatsächlich dort übernachten dürfen, ist fraglich.