Die "Letzte Generation" nimmt nun Universitäten als Protest-Bühne ins Visier: Am Dienstag kam es an der TU Graz und der Uni Wien zu Aktionen der Klima-Kleber.
Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" sorgen nicht mehr nur auf den Straßen und Verkehrswegen des Landes für Wirbel, sondern nun auch auf den heimischen Unis.
Am Dienstag kam es zunächst gegen 13 Uhr an der Technischen Universität in Graz zu einer ungewöhnlichen Aktion. Studierende in Warnwesten legten sich mitten am Campusgelände auf den Boden und verweigerten das Aufstehen – die reglos am Asphalt liegenden Aktivisten sollten die "tödlichen Konsequenzen der politischen Untätigkeit in der Klimakrise" symbolisieren, wie es in einer Aussendung hieß.
Nur wenige Stunden später wurde die Haupt-Uni in Wien zum nächsten Schauplatz einer Protest-Aktion. Diesmal blieben die Klima-Kleber alles andere als regungslos. Vom Balkon über dem Haupteingang wurde ein riesiges Banner ausgerollt und orangefarbene Rauchfackeln gezündet. Auf dem Transparent war in dicken Lettern zu lesen: "Wissen ist Verantwortung!"
Unterstützung bei der aufsehenerregenden Aktion erhielten die Demonstranten von mehreren Uni-Professoren. Dr. Nicolas Roux vom Institut für Soziale Ökologie der Universität für Bodenkultur und Univ.-Prof. Dr. Mag. Ruth Sima von der Wirtschaftsuniversität Wien hielten Reden und sprachen sich ebenfalls für mehr Maßnahmen für Klimaschutz aus.
"Die Wissenschaft ist sich einig: Der Klimawandel schreitet schneller voran und seine Folgen sind verheerender als gedacht. Nur wenn wir jetzt handeln, können wir unsere Lebensgrundlagen schützen", erklärte Univ.-Prof. Dr. Mag. Ruth Sima. Die Politik sei in der Umsetzung der Forderungen der Wissenschaft viel zu zögerlich und verleugne die "tickende Zeitbombe".
Dr. Nicolas Roux setzte nach: "Wissenschafter haben zahlreiche Berichte verfasst, Pressekonferenzen abgehalten und Beratungsgespräche geführt. Die Botschaft ist klar: Es bedarf rascher und effektiver Maßnahmen, um die lebensbedrohlichen Auswirkungen der Klimakatastrophe zu mildern." Der Professor appellierte auch an seine Kollegen: "Es dringend erforderlich, dass auch Wissenschafter:innen sich den Protesten anschließen."