In Wien
Krawalle bei Identitären-Demo in Wien
11.06.2016
13 Verletzte, darunter vier Polizisten. Sieben Personen festgenommen.
This browser does not support the video element.
Die Demonstration gegen den rechtsradikalen Aufmarsch ist am Samstag von Gewalt überschattet worden: Weil Gegendemonstranten den Zug der "Identitären" blockieren wollten, musste laut Polizei Pfefferspray eingesetzt werden, um sie abzudrängen. Es kam auch zu Festnahmen. Deren Anzahl war vorerst unklar.
13 Verletzte, darunter vier Polizisten
Die Rechtsradikalen gingen gegen 15.30 Uhr den Neubaugürtel in Richtung Westbahnhof entlang. Dabei wurden sie immer wieder von Gegendemonstranten mit Steinen, Plastikflaschen und Wasserbomben beworfen. Mehrmals explodierten auch Knallkörper. Wie ein Polizeisprecher ÖSTERREICH bestätigte, gab es insgesamt 13 Verletzte, darunter vier Polizisten. Zumindest ein"Identitärer" wurde von einem Stein am Kopf getroffen. Er erlitt eine Platzwunde.
Sieben Festnahmen
Attackiert worden seien die Polizisten beim Versuch, die Gegendemonstranten abzudrängen - worauf die Beamten mit Pfefferspray reagiert hätten, so der Polizeisprecher. Sieben Personen wurden festgenommen.
(c) TWITTER
1.000 Identitäre gegen 1.000 Gegendemonstranten
An der Kundgebung der "Identitären" nahmen laut Polizei zeitweise bis zu 1.000 Personen teil. Zu den ebenfalls angemeldeten Gegendemonstrationen kamen ebenso rund 1.000 Personen. Auch die Polizei war mit rund 1.000 Beamten im Einsatz.
Demo musste abgebrochen werden
Die rechtsradikalen "Identitären" haben ihre Demonstration aufgrund der Blockaden durch linke Aktivisten kurz nach 16.00 Uhr beendet. Sie hielten eine vorzeitige Abschlusskundgebung beim Westbahnhof ab. Ursprünglich war ein Demonstrationszug bis nach Schönbrunn geplant gewesen. Dies wurde allerdings von linksradikalen Gegendemonstranten verhindert - und zwar mit teilweise massivem Gewalteinsatz.
Gegen 16.30 hatte sich die Kundgebung der "Identitären" aufgelöst. Auch die "Offensive gegen Rechts" erklärte ihre Gegendemonstration für beendet und sprach von einem "großen Erfolg", weil der ursprünglich geplante Demonstrationszug bis nach Schönbrunn vereitelt wurde.
"Massive Gewalt"
Besonders brisant war die Lage am Neubaugürtel, wo es laut Polizeisprecher Thomas Keiblinger zu "massiver Gewalt" kam. "Dort kamen Teilnehmer der Gegendemonstration nahe an den Demonstrationszug der "Identitären" heran. Dieser wurde mit Gegenständen unterschiedlichster Art - Steinen, Flaschen, Eisenstangen und anderen Gegenständen – beworfen"; hieß es seitens der Polizei. Einschreitende Beamte seien selbst von Teilnehmern der Gegendemonstrationen "mehrfach tätlich attackiert" worden. "Die Polizisten mussten mehrere Male von ihren Pfeffersprays Gebrauch machen, um sich gegen diese Übergriffe zu verteidigen", hieß es.